Sonntag, 29. Juni 2025

„Ein halbes Jahr wie ein ganzes Leben“ – Erinnerungskultur bei ARTE

Am Ende sind die jungen Soldaten der schwedischen UNO-Schutztruppe UNPROFOR fix und fertig. Ohne militärische Erfahrung sind sie 1993 in Kroatien und damit mitten in den brutalen Jugoslawienkriegen gelandet. Sie müssen hilflos zuschauen, wie die Zivilbevölkerung massakriert wird. Eingreifen dürfen sie nicht, werden aber selbst attackiert und verlieren dabei einige ihrer Kameraden. 

Die ARTE-Serie „Ein halbes Jahr wie ein ganze Leben“ versucht erst gar nicht, die historischen Zusammenhänge des brutalsten und kompliziertesten Kriegs seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu erklären. In sechs Episoden erzählt Regisseur Ahmed Abdullahi vielmehr mit engem Fokus die Geschichte von vier schwedischen Soldaten einer UN-Schutztruppe. Sie verstehen nicht, was sie erleben. Und sie verstehen nicht, dass sie nichts tun können. 

Samstag, 14. Juni 2025

Evil – Die Horrorserie ist so kultig wie Akte X

Ein katholischer Priester jagt Dämonen, und das zusammen mit einer Agnostikerin und einem genial nerdigen Wissenschaftler, der natürlich auch nichts mit Religion anfangen kann. An sich war für mich klar: vier bis fünf Episoden anschauen, dann aussteigen. 

„Supernatural“, „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Lucifer“ oder „Shadowhunters“ sollten eigentlich reichen, um die Lust am teuflisch Bösen zu befriedigen. Weit gefehlt. „Evil“ entpuppte sich als intelligente, schlagfertige und extrem witzige Serie, die auch stilistisch neue Wege beschritt. Drei Wochen später hatte ich alle vier Staffeln gesehen.