Mittwoch, 28. Mai 2025

„The Handmaid’s Tale“ für Einsteiger

Der Anhang enthält für Neueinsteiger einen Episode Guide der Staffeln 1-5 und einen kompletten Episode Guide aller Folgen der Staffel 6. Dazu gibt es Trivia, die coolsten Sprüche und Links zu einigen Songs des Soundtracks – typisch für die Atmosphäre der Handlung.

Die Rezension zur 6. Staffel findet man hier.

Staffel 1

Wie alles begann, schildert die Serie in Flashbacks. Offenbar haben Umweltverschmutzung und andere Ursachen in den USA zu einer fast vollständigen Unfruchtbarkeit der Frauen geführt. Es kommt zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die dazu führen, dass eine fanatische religiöse Bewegung große Teile der USA erobert. Die „Söhne Jakobs“ verwandeln die älteste Demokratie der Welt in ein religiös-faschistisches Terrorregime. Der US-Kongress wird ebenso wie der Oberste Gerichtshof in einem brutalen Gewaltakt ausgelöscht. Frauen verlieren ihre Rechte, gebärfähige Frauen werden als „Dienerinnen“ (Handmaid‘s) versklavt und dienen den Kommandanten der neuen Elite als Gebärmaschinen. Sie werden an ihren fruchtbaren Tagen und vor den Augen der Ehefrau rituell vergewaltigt, um Kinder gebären zu können.
Die erste Staffel schockierte mit einer Darstellung von Gewalt, die verstörend wirkte. In Gilead, so heißt der neue Staat, wird Frauen, die heimlich lesen, ein Auge herausgeschält (lebensgefährlich ist es bereits, wenn sie lesen können). Mägden, die etwas schreiben, wird eine Hand abgeschlagen, Lesben werden aufgehängt oder einer Genitalverstümmelung unterzogen. Ärztinnen, Professorinnen und überhaupt akademisch gebildete Frauen landen häufig in Bordellen für die neue Herrenrasse. Hinrichtungen oder die Steinigung von Widerständlern werden öffentlich vollzogen. Auch durch Handmaid‘s. Gehenkt werden katholische Priester, ihre Kirchen werden zerstört. Kultur und Geschichte werden wie bei Orwell komplett umgeschrieben. Viele der sogenannten Regimefeinde fliehen nach Kanada, während den Widerstandsbewegungen im Rest der USA die militärischen Ressourcen fehlen.

June Osborne (Elisabeth Moss) wird von ihrem Mann Luke (O.T. Fagbenle) und ihrer Tochter Hannah getrennt. Nach ihrer „Ausbildung“ in einem von den sogenannten „Tanten“ sadistisch geleiteten Umerziehungscamp wird June dem Kommandanten Fred Waterford (Ralph Fiennes) und seiner Frau Serena Joy (Yvonne Strahovski) als Dienerin zugeteilt. Sie wird mehrfach vergewaltigt, aber nicht schwanger. Serena Joy überredet June daher, mit Nick Blaine (Max Minghella), dem Fahrer des Kommandanten, zu schlafen. Der gehört zu den „Augen“, dem Geheimdienst von Gilead. June wird schwanger. Und sie erfährt, dass sich die gottesfürchtigen Führer Gileads heimlich in Bordellen mit Jezebels vergnügen.

Trivia:

  • Hulu und Showrunner Bruce Miller gewannen acht Emmys und zwei Golden Globes.
  • Politischer Kontext: In den USA gab es bereits vor der ersten Amtszeit Donald Trumps evangelikanisch-fundamentalistische Bewegungen (z.B. der Christliche Rekonstruktionismus), die eine frauenfeindliche und anti-demokratische Agenda hatten: Herrschen solle eine „spirituelle Aristokratie“. Hört sich nach Gilead an.
  • „Und so wundert es nicht, dass nur 69 Prozent der Menschen, die ein Abtreibungsrecht befürworten, tatsächlich demokratisch gewählt haben, aber 90 Prozent der Abtreibungsgegner republikanisch“ (Meike Stoverock, Süddeutsche, über den Anti-Feminismus in der Trump-Ära).
  • Die Verfolgung häuslicher Gewalt wird von der Trump-Regierung behindert.
  • Republikanische Bundesstaaten erschweren Frauen den Zugang zum Gesundheitssystem. LGBTQ-Menschen werden aus ihren Berufen gedrängt und sozial geächtet.

Beste Sprüche:

  • „Die Welt, wie wir die kennen, ist nicht für immer garantiert“ (Süddeutsche Zeitung)
  • „Ich will das nächste Maschinengewehr greifen!“ (June).

Musiktipp:

  • Escape Within“ (Adam Taylor & Elisabeth Moss), Original Score 9


Staffel 2

In Gilead herrscht der blanke Terror. Als June und andere Handmaid‘s sich weigern, eine öffentliche Steinigung durchzuführen, werden die Handmaid‘s zur Strafe gefoltert. Briefe der versklavten Frauen werden durch Nick Blaine, der June heimlich unterstützt, der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht. Gilead wird mit Sanktionen bestraft. Nick wird zwangsverheiratet. Aber seine Frau Eden verliebt sich in einen anderen Mann und wird zusammen mit ihrem Liebhaber in einem Schwimmbad öffentlich ertränkt.

June versucht mehrfach zu fliehen, wird gefasst und gefoltert. Sie schließt sich der Untergrundorganisation Mayday an und bringt ihr Kind zur Welt (Holly/Nichole). Nick nimmt die heimliche Vaterrolle an und wird bis zum Serienend Kopf und Kragen riskieren, um June zu helfen. Der bietet sich die Gelegenheit, nach Kanada zu fliehen. In der finalen Episode übergibt sie ihr Kind aber den Fluchthelfern und beschließt in Gilead zu bleiben, um ihre Tochter Hannah zu retten. Ein Wendepunkt ist ein von Mayday durchgeführtes Bombenattentat, bei dem 26 Kommandanten und über 30 Mägde getötet werden. Serena Joy gelingt es, den für die anschließenden Rachemassaker verantwortlichen Kommandanten als Verräter zu diskreditieren. Er wird verhaftet. Zwischen June und Serena entwickelt sich eine komplizierte Hassliebe. Als Serena und die Frauen der anderen Kommandanten den Hohen Rat bitten, Mädchen Leseunterricht zu gewähren, liest Serena aus der Bibel vor. Ihr wird zur Strafe der kleine Finger abgehackt.

Trivia

  • June entdeckt während ihres Fluchtversuchs die Büroräume des „Boston Globe“. Die Wände wurden von Einschüssen durchlöchert, überall hängen Galgenstricke. Gilead hat offenbar mit der „Lügenpresse“ aufgeräumt.
  • June bereut, dass sie vor der Revolution zu unpolitisch war. Sie erinnert sich an ihre Mutter, eine politische Aktivistin, die zum „Kampf auf den Straßen“ aufforderte.
  • Die Serie durchbricht gelegentlich die „Vierte Wand“: Elisabeth Moss schaut dabei wütend die Zuschauer an. Ihre Figur kommentiert weiterhin aus dem Off die Ereignisse.
  • Politischer Kontext: Amerikanische Kritiker bezweifelten den Realitätsgehalt der Serie. Zu anrüchig sei die Geschichte, um davon zu überzeugen, dass so etwas jemals in den Staaten geschehen könne.

Beste Sprüche:

  • „Nolite te bastardes carborundorum.“ („Lass dich nicht von den Mistkerlen kleinkriegen“, unbekannte Dienstmagd)

Musiktipp:


Staffel 3

Das Verhältnis von Fred Waterford zu seiner Frau ist zerrüttet. Er kann nicht herausfinden, auf welche Weise „seine“ Tochter Nicole entführt wurde. Aus dem Höhepunkt der Krise fackelt Serena Joy das Bett ab, auf dem die Vergewaltigung von June stattgefunden hat. Das ganze Haus geht in Flammen auf.
In die Staffel eingeführt wird eine neue Figur: Commander Joseph Lawrence (Bradley Whitford), in dessen Haushalt June nach dem großen Brand nun lebt. Lawrence wird bis zur letzten Staffel undurchsichtig bleiben: Ist er ein Systemkritiker oder ein zynischer Stratege, der seine Macht vergrößern will? Immerhin hilft er einer Widerstandsgruppe von „Marthas“ (Haushälterinnen) dabei, Kinder über die Grenze nach Kanada zu schmuggeln. Für June ist der Kommandant ein potentieller Verbündeter.

In der 6. Episode „Household“ reisen die Waterfords nach Washington DC, um mit kanadischen Abgesandten über die Rückführung von Nicole zu verhandeln. June und „Tante“ Lydia begleiten die Waterfords. In „Household“ sieht Lydia mit Entsetzen, dass der Gastgeber, Kommandant George Winslow (Christopher Meloni), seiner Magd den Mund mit metallenen Spangen versiegelt hat. Als June in einem Jezebel-Bordell Kontakt zu einem Fluchthelfer aufnehmen will, versucht Winslow sie zu vergewaltigen. June ersticht den Kommandanten mit einem Kugelschreiber und kann unerkannt entkommen.

Als die Gespräche über Nicoles Schicksal stagnieren, reisen die Waterfords auf Wunsch von Serena nach Kanada, um einen Deal auszuhandeln. Doch Serena hat ihren Mann verraten. Kurz nach dem Überqueren der Grenze wird Waterford festgenommen und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Serena kann nun bei Nicole bleiben. Waterford deckt gegenüber den Behörden aber auf, dass seine Frau an zahlreichen Verbrechen beteiligt war. Serena verliert die ausgehandelten Privilegien und wird nun selbst in Haft genommen. Es ist scheinbar das Ende der Waterfords.

June wird von „Tante“ Lydia gezwungen, am Bett einer hirntoten, aber schwangeren Magd zu beten. Nach zweimonatigem Dauerbeten ist June körperlich und psychisch ein Wrack. Es gelingt ihr aber mit Hilfe von Joseph Lawrence einige Dutzend Kinder aus Gilead herauszuschaffen.

Trivia

  • Politischer Kontext: Die dritte Staffel zeigt, dass Gilead die freie Stadt Chicago angreifen und unterwerfen will. Gleichzeitig wird versucht, die Beziehungen zu anderen Staaten zu verbessern. Ohne internationale Anerkennung ist Gilead wirtschaftlich zum Scheitern verurteilt.
  • Ann Dowds Rolle als sadistische Erzieherin entwickelt sich in den folgenden Staffeln immer differenzierter. Die regimetreue Lydia entwickelt eine unerwartete Sympathie für ihre Zöglinge und beginnt zu begreifen, dass die neue Herrenrasse bigott und korrupt ist. Das hält sie von Gewalt und Folter nicht ab, da dies der Auftrag Gottes ist. Lydia entwickelt sich nicht zur Regimegegnerin, weil sie Gileads Ideologie durchschaut, sondern weil die Herrscher ihre eigenen Ideale verraten.

Beste Sprüche:

„Am Ende geht der Sieg an das härteste Herz. Den Gnadenlosen gehört die Kriegsbeute“ (June).

Musiktipp:


Staffel 4

June ist nach der Massenentführung der Kinder auf der Flucht. Commander Lawrence landet im Gefängnis, „Tante“ Lydia wird verhört und gefoltert, aber als unschuldig eingeschätzt und freigelassen. Lydia teilt Lawrence Details über die Verfehlungen einiger Kommandanten mit und erhält ihre alte Position zurück, während Lawrence durch Erpressung seine Macht zurückerlangt.

In Toronto erfährt Serena Joy von Mark Tuello (Sam Jaeger), dass sie schwanger ist. Mark Tuello (Sam Jaeger), der Vertreter der US-Exil-Regierung, übernimmt die Überwachung von Operationen in Gilead, die von „Mayday“ und „The Marthas' Network“ geplant und durchgeführt werden.
June nutzt die Möglichkeit, zusammen mit „Mayday“ einige Kommandanten in einem Jezebel zu vergiften. Nick ist gezwungen, June zu verhaften. „Tante“ Lydia lässt June foltern, kann sie aber nicht zwingen, die an dem Attentat beteiligten Mägde zu verraten. Als man June damit droht, ihrer Tochter Hannah Gewalt anzutun, gibt June die Namen der Widerstandsgruppe preis. Alle werden dazu verurteilt, in einer Kolonie zu arbeiten – eine Betätigung, die schnell zum Tod führt. Während des Transports gelingt June und den Mägden die Flucht, aber nur June und ihre Freundin Janine (Madeline Brewer) überleben die Verfolgung und landen in der Nähe von Chicago, das mittlerweile ein Kriegsgebiet ist. Die beiden Frauen werden von einem brutalen Angriffs Gileads überrascht, kommen aber mit dem Leben davon. Doch ihre Wege trennen sich. Janine wird verhaftet und muss nach Gilead zurückkehren, June gelingt es, mit einem Schiff Kanada zu erreichen.

In Toronto beginnt der Prozess gegen Fred Waterford. Waterford wird von Anhängern Gileads vor dem Gerichtsgebäude frenetisch gefeiert. Die Stimmung in Kanada beginnt zu kippen. Aber von Gilead haben die Waterfords keine Hilfe mehr zu erwarten. Waterford wechselt daraufhin die Fronten und wird freigelassen. Im Gegenzug verrät er wichtige Insider-Informationen über Gilead. Doch Tuello lässt Waterford nicht nach Genf ins Exil ausfliegen, sondern überstellt ihn im Rahmen eines Gefangenenaustauschs an Gilead. Aber dies ist eine Falle, denn June und einige exilierte Mägde warten bereits. Am nächsten Tag hängt Waterford tot an einem Strick an einer Mauer.

Trivia

  • Zwischen der 3. und Staffel wurden zwei Jahre Pause eingelegt. Staffel 3 wurde in Deutschland ab September 2019 gestreamt, die 4. Staffel war ab September 2021 zu sehen. Es herrschte Corona.
  • Elisabeth Moss schaute am Ende der Staffel mit dämonischem Grinsen in die Kamera. Ungeklärt bleibt die Frage: Ist Elisabeth Moss nun zum Charles Bronson der Frauenbewegung geworden?
  • Ein von den Mägden überwältigter Vergewaltiger wird getötet und an die Schweine verfüttert. Dazu singt Aretha Franklin „You make me feel like an natural woman.“ Für Bruce Miller ist Humor offenbar kein Fremdwort.

Beste Sprüche:

  • „Alles andere ist Vorwand“ (Commander Lawrence über die Bedeutung von Macht und die wahren Motive seiner Kollegen: Religion spiele dabei keine große Rolle).
  • „Segne uns, o Herr, für diesen heiligen Dienst, den wir in deinem Namen verrichten“ („Mitarbeiter“ Gileads während der Folterung von June).

Musiktipp:

  • You Don’t Own Me“ (Lesley Gore) (Fred Waterford wird von June und den Handmaid’s getötet)

Staffel 5

Ein zentrales Thema der Staffel ist der Niedergang von Serena Joy Waterford, die die Beerdigung ihres Mannes als globales TV-Event inszeniert und in Kanada immer mehr Zuspruch von Gilead-Anhängern erhält. In Gilead darf eine Witwe nicht unverheiratet bleiben. Serena bittet Lawrence, sie zu heiraten. Lawrence lehnt ab. Der Oberste Rat schickt Serena daher als Botschafterin Gileads nach Kanada zurück, wo sie den Bau eines Kultur- und Informationszentrums des Staates Gilead plant. June dringt in das Zentrum ein und bedroht Serena und die Mitarbeiter mit einer Pistole, schießt aber nicht. Serena wird aus Sicherheitsgründen zu einer mit Gilead sympathisierenden Familie, der Wheelers, gebracht. Die behandelt die schwangere Serena nach kurzer Zeit wie eine Dienstmagd: Ihr Abstieg hat begonnen.

June ist besorgt, als sie ihre 12-jährige Tochter Hannah im TV sieht. Hannah trägt die typische Gilead-Kleidung einer Frau, die kurz vor ihrer Heirat steht. June und Luke erhalten neue Informationen und wollen ihren Kontaktmann in der neutralen Zone treffen, werden aber entdeckt und von Wheelers Häschern festgenommen. Luke wird freigelassen, June landet bei den Wheelers.
Auch June soll exekutiert werden. Serena bittet Mr. Wheeler, bei der Exekution zuschauen zu dürfen. Es wird ihr gestattet. Kurz vor der Erschießung Junes verlangt sie vom Sicherheitsmann der Wheelers, dies selbst tun zu können. Aber sie erschießt ihn und rettet June das Leben. Beide befinden sich danach auf der Flucht. June hilft Serena bei der Geburt: es ist ein Junge und er so Noah heißen. June bringt sie in ein kanadische Krankenhaus.

Commander Lawrence geht inzwischen eigenen Plänen nach. Er baut mit New Bethlehem eine neue Stadt mit liberalen Gesetzen, in die Geflohene zurückkehren können, ohne von Gilead bestraft zu werden. Er bittet June, dort zu leben und auch Hannah sehen zu dürfen. Aber Mark Tuello plant eine militärische Aktion, mit der Junes Tochter befreit werden soll. Doch die Aktion wird ein Fehlschlag. Die Luftabwehr von Gilead schießt alle Flugzeuge des Einsatzkommandos ab. Bei der Beisetzung der Soldaten leistet June einen Treueeid auf die US-Fahne. Die Beisetzung wird von ausländerfeindlichen Kanadiern mit Schusswaffen angegriffen. June bleibt unverletzt.

Serena nimmt Lawrence‘ Vorschlag an, zu den Wheelers zurückzukehren, wo ihr Sohn Noah lebt. June rät Serena, dies zu tun, aber nur, um vor Ort ihre Rache zu planen. Zunächst gelingt es ihr aber nur, Mr. Wheeler zur Eröffnung eines Familienzentrums in Toronto begleiten zu dürfen. Dort gelingt ihr die Flucht zusammen mit ihrem Sohn.
„Tante“ Lydia geht zunehmend auf Konfrontationskurs. Als sie von der Vergewaltigung eine Handmaid von Commander Putnam vergewaltigt wurde, zeigt sie ihn an und ist überrascht, als der Angeklagte verurteilt wird. Nick exekutiert Putnam persönlich.
Lawrence heiratet aus taktischen Gründen die Witwe Putnams. Lawrence befindet sich nun auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und damit seiner Macht.
Als June beinahe einem Mordanschlag zum Opfer fällt, weiß sie, dass der politische Rechtsruck in Kanada einen weiteren Aufenthalt unmöglich macht. Luke, der den Attentäter eigenhändig tötet, wird wegen Mordes angeklagt, auch June droht eine Anklage. Beide wollen fliehen, aber Luke wird auf dem Bahnhof verhaftet. Nur June und Nicole erreichen den Zug. Dort entdeckt June plötzlich Serena und Noah. Es begegnen sich zwei Frauen ohne Heimat. Und es zählt nur noch das Überleben.

Trivia

  • Kanadische Fanatiker, darunter viele frauenfeindliche Männer, wollen aus Kanada ein weiteres Gilead machen. „Wie Opfer einer Seuche scheinen scheinbar normale Menschen urplötzlich primitiven Hass und eine Nähe zum Autoritarismus zu entwickeln“, schrieb ich in meiner Rezension. 
  • „Männer bestrafen Frauen dafür, dass sie sie brauchen“ (Meike Stoverock, Süddeutsche, über den Anti-Feminismus in der Trump-Ära).
  • Politischer Kontext: Bruce Miller und sein Writer’s Room reagierten ahnungsvoll auf den Rechtsruck in Europa und die  Entwicklung in den USA. 
  • Politischer Kontext: Lawrence‘ Projekt „New Bethlehem“ erinnert an das KZ Theresienstadt, das den Nationalsozialisten als Vorzeigeghetto für ausländische Besucher diente.

Beste Sprüche:

  • „Make Canada great again“ (Kanadische Gilead-Anhänger während einer Demo)
  • „Sie sind eine ungewöhnliche Frau. Und wir haben nicht die geeignete Infrastruktur dafür, dass ungewöhnliche Frauen in unseren Grenzen leben könnten“ (Commander Lawrence über Serenas berufliche Zukunft in Gilead).

Musiktipp:

 

Staffel 6

 

Episode 1: „Train“

Kanada will die Beziehungen zu Gilead normalisieren. Das hätte zur Folge, dass die Reste der USA, inzwischen auch militärisch dezimiert, nicht mehr als Staat anerkannt werden. Dies ist das Ende der amerikanischen Flüchtlinge in Kanada.
Spruch einer Migrantin, die 17 Monate lang eine Jezebel war, und Serena Joy zusammen mit ihren Leidensgenossen im Zug umbringen will: „Gott ist nur ein Vorwand für Männer, zwei Dinge zu gebrauchen: Schwänze und Kanonen!“ June versucht Serena zu retten, als sie vorschlägt, Serena als Kriegsverbrecherin festnehmen zu lassen. Doch der Zugbegleiter weigert sich. Seine Frau starb in den Kolonien von Gilead, nun stellt er lakonisch fest, dass Serena nicht die Gesuchte sie und völlig legal im Zug reisen darf. Anders formuliert: er überlässt sie den Frauen. June wirft Serena und ihr Kind ruppig aus dem fahrenden Zug – die einzige und letzte Chance, ihr das Leben zu retten. Wenig später kommt June in Alaska an. Dort sieht eine US-Flagge, die nur noch zwei Sterne besitzt. Und sie trifft ihre Mutter.


Episode 2: „Exile“

Senena und ihr Kind haben den Absprung aus dem Zug überlebt und landet in einem Flüchtlingslager.
Junes Mann kommt frei. (Luke hatte in S 5 den Attentäter getötet, der June überfahren hatte). Nun will sich Luke einer Aktion der Widerstandsbewegung Mayday anschließen, die die Massentötung von Gilead-Kommandanten plant.
Commander Lawrence erklärt High Commander Wharton (Josh Charles), was New Bethlehem ökonomisch bedeutet. Gilead hat durch das Vorzeigeobjekt viel Geld eingenommen. Serena soll zurückkehren und als Botschafterin von Gilead PR-Arbeit leisten. Flashbacks zeigen, wie sehr Serena in früheren Jahren von der Ideologie Gileads überzeugt war. Eine Intellektuelle in einem Land, in dem Frauen nicht lesen dürfen. Lawrence verspricht ihr nun Schutz vor den Wheelers und Serena folgt dem Commander. Die Kamera fährt auf sie zu und Serena verkündet, dass sie auserkoren wurde, die „Heilerin der Welt“ zu werden. Später wird sie sich 
Zertrümmerin der Welt" nennen. Unterlegt wird dies kontrapunktisch mit lustiger Musik.
Politisch relevant ist die Ambiguität von Gilead, weil sie die anderen Nationen weichspült und ihnen anbietet, sich der menschenverachtenden Diktatur annähern. So als würde Deutschland nach Beendigung des Ukraine-Kriegs erleichtert sein Gas wieder in Russland kaufen.
In Alaska überwerfen sich June und ihre Mutter. Die kann nämlich nicht begreifen, dass June einen „Nazi gefickt
hat. Gemeint ist Nick. June will sich der Aktion von Mayday anschließen und in Gilead einen Attentat vorbereiten. Und sie will natürlich ihre Tochter Hannah retten. Musik schwillt an und June schaut mit fanatischem Grinsen in die Kamera: „Holen wir sie raus!“


Episode 3: „Devotion“

New Bethlehem bekommt Besuch von deutschen Diplomaten, die sich anerkennend zu den Veränderungen in der Theokratie äußern. Das ist natürlich pure Fiktion.
June arbeitet daran, mit ihren Beziehungen zu zwei Männern zu leben.
„Tante“ Lydia landet unversehens in einem Bordell und findet dort Janine wieder, die als Prostituierte für die Elite des Landes arbeitet. Lydia ist entsetzt, sieht aber nicht zum ersten Mal, dass die Kommandanten überwiegend bigott sind und mit Religion nichts am Hut haben.
Nick und June treffen sich im „No Man’s Land“ und treffen dort auf Moira und Luke. Als zwei „Wächter“ auftauchen, erschießt Nick sie, um nicht aufzufliegen.

„The Handmaid’s Tale“ ist in der letzten Staffel nur noch beiläufig eine dystopische Erzählung, in der die gebärfähigen Mägde später keinen Platz in der Gesellschaft erhalten, wie Lydia glaubt, sondern als Huren enden. Dies ist nicht neu, das Narrativ konzentriert sich nun überwiegend an der weiteren Entwicklung der Hauptfiguren: June besitzt keine Führungsrolle, ihr Wunsch nach Rache verblasst zwar nicht, bleibt ohne konkrete Option zunächst aber eine Schimäre. Nicht weniger kompliziert ist ihre Liebe zu Luke und Nick.
Serena ist dagegen intelligent und naiv. Ihre Religiosität ist offenbar authentisch, ebenso ihr Wunsch nach Macht. „The Handmaid’s Tale“ ist nun zu einem Charakterdrama geworden, einem psychologischen Endzeitthriller, der auf ein unbekanntes Ende zusteuert. 


Episode 4: „Promotion“

Die Untersuchungsbehörden stellen die Ermittlungen gegen Luke offiziell ein. Er soll nach Alaska deportiert werden. Stattdessen will er die Bomben für ein Attentat in Gilead einschmuggeln. Mayday will die Bomben an einem Ort hochgehen lassen, an dem sich viele Kommandanten aufhalten, einem Jezebel-Bordell. Anschließend will man einmarschieren und weitere Mitglieder der Führungselite töten.
Lawrence wird zum High Commander befördert. Während der anschließenden Feier befiehlt 
Commander Bell Janine, sie solle bei nächsten Mal, wenn er sie benötigt, auf dem Boden zu ihm kriechen. Lawrence verhindert dies, indem er Janine für sich auswählt.
June will anstatt von Moira höchstpersönlich einen Probelauf für das Attentat durchführen. Die lehnt wütend ab und Junes Beziehung zu ihrem Mann Luke wird komplizierter.
Serena und Kommandant Wharton kommen sich näher.


Episode 5: „Janine“

Nick erfährt, dass einer der beiden Wächter überleben wird. Nick fürchtet, als Täteridentifiziert zu werden und tötet ihn im Krankenhaus.
Serena diskutiert mit Lydia über das Schicksal der Mägde, die zur Prostitution gezwungen werden. Sie schlägt vor, dass sie am nach dem Ende ihrer „Tätigkeiten“ in New Bethlehem leben dürfen.
June und Moira haben sich darauf geeinigt, den Anschlag in einem Probellauf gemeinsam zu prüfen. Sie bewegen sich als Marthas verkleidet in dem Bordell, werden in einem leeren Raum aber von einem „Wächter“ überrascht, der Moira vergewaltigen will. June und Moira töten den Mann, geraten aber in Gefahr und werden im letzten Moment von Lawrence gerettet, der sie im Kofferraum seines Wagens aus dem Gebäude bringt.
Janine, die von Lawrence vor Bell gerettet wird, zeigt ihrem Beschützer wie man die Kommandanten belauschen kann. Lawrence erfährt auf diese Weise, das eine ultra-faschistische Gruppe offenbar den „zweitgrößten Staatsstreich der Geschichte“ plant. Man wolle noch 3-4 Jahre lang Rückkehrer täuschen, die nach New Bethlehem kommen, dann wird New Bethlehem vernichtet. Die Grenzen sollen geschlossen werden und in Gilead werden wieder die alten Verhältnisse herrschen. „Den Pöbel resorbieren“ nennt dies ein Kommandant.
Wharton, ein scheinbar liberaler High Commander, zeigt Serena eine Bibliothek und macht ihr anschließend einen Antrag. Serena ist skeptisch, erhält aber das Versprechen, ein Leben nach ihren Vorstellungen führen zu dürfen. Serena nimmt den Antrag an – sie ist nun nicht mehr Witwe. Wharton ist im Gegensatz zu anderen Kommandanten ein tiefreligiöser Mann, was ihn nicht ungefährlicher macht. Wharton ist der Schwiegervater von Nick.

Beste Sprüche:

  • „Ich will ihn an der Mauer sehen“ (Commander Bell über seinen Konkurrenten Lawrence).
 

Episode 6: „Surprise“

Lawrence erfährt vom geplanten Anschlag, der ihm machtstrategisch gelegen kommt. So werden seine Feinde beseitigt.
June, die weiterhin auf der Flucht ist, sucht Zuflucht bei Serena. Nick erscheint dort und träumt von einer gemeinsamen Zukunft in Paris. Abseits dieser realitätsfremden Wünsche verrät er Wharton die Pläne des Widerstands, nachdem er massiv unter Druck gesetzt wurde. June erfährt dies, als Wharton verfrüht nach Hause kommt und Serena von dem Anschlag berichtet. June und Nic, die sich in einem Schrank verstecken mussten, hören dies und June weiß, dass Nick sie verraten hat. Die Kamera fährt zurück und die „Schmerzensfrau“ steht in grellem Licht.

Beste Sprüche:

  • „Wir wollen alle unseren Arsch retten, weil wir beschissene Menschen sind“ (Nick).

Musiktipp:

Lana Del Rey – The Blackest Day” (aus dem Album “Honeymoon”) = Nicks Verrat.


Episode 7: „Shattered“

Wharton lässt den Club schließen und alle Verantwortlichen für die Sittenlosigkeit werden an Ort und Stelle exekutiert: es sind die „Jezebels“. Nur Janine kommt davon, weil Bell sie zu seiner privaten Sexsklavin machen will.
„Tante“ Lydia steht vor einem Nervenzusammenbruch, als sie den Ort des Massakers aufsucht.
Serena fährt mit ihren Ansichten während des Braut-Besuchs vor die Wand, als sie den bigotten Frauen der Kommandanten ihre liberalen Grundsätze zu erklären versucht. Für ihre Gäste sind die Mägde keine „heiligen Gefäße“, sondern Müll.
Nachdem der erste Anschlag auf die Kommandanten nicht erfolgen kann, fordert Lawrence den Widerstand auf, nach anderen Möglichkeit zu suchen, um seine Widersacher zu töten. Er berichtet June, dass Janine sich nun beim „Perversen“ (Bell) aufhält. June:
Ich hoffe, sie tötet ihn im Schlaf!“ Dann hat June eine Idee: der Anschlag könnte in Boston stattfinden, wo Wharton Serena heiraten will.

Beste Sprüche:  

  • „Gib mir dein Kind und dann weg mit dir!“ (Frau eines Kommandanten über die Funktion der Dienerinnen).
  • „Gott, gib uns die Kraft, diese verdammten Schweine zu töten!“, betet eine Mayday-Kämpferin. June: „Verfickt, ja!“
 

Episode 8: „Exodus“

June philosophiert im Off über die Unbekümmertheit ihres alten Lebens, über die Verschwendung des Lebensstils. Das ist nicht neu, denn die Hauptfigur kam schon früher zur Erkenntnis, dass ihr unpolitischer Lebensstil verhängnisvoll war. Allerdings hätten die Unterdrücker angesichts der roten Tracht, die den Handmaid’s verpasst wurde, etwa übersehen: „Rot ist die Farbe der Wut!“ Im Hintergrund läuft „The National Antham“ aus Radioheads Album „Kid A“, eine aggressive Free-Jazz-Kakophonie als Persiflage des Genres „Nationalhymne“. „Everything In Its Right Place“ wäre auch spannend gewesen …
Auf der Hochzeit werden in der Kirche die Messer unter den Handmaid’s verteilt. In einer kurzen Ansprache fordert Serena die Mägde auf, ihre Masken abzulegen (die Masken sollen das Sprechen der Sklavinnen verhindern). Das würde June und die anderen auffliegen lassen. Aber Serena wird unterbrochen. Danach wird gefeiert und die Mägde verlassen unerkannt den Saal. – untermalt von Al Hazans sentimentalen Song „Is It A Sin?“ „Tante“ Lydia taucht auf und glaubt, June erkannt zu haben. Sie findet Kuchenreste unter den Kirchenbänken und ahnt, dass der Kuchen vergiftet sein könne. Sie ist alarmiert.
Als Serena und Wharton wieder zu Hause sind, präsentiert ihr Mann eine Dienstmagd mit dem Hinweis, man wolle schließlich eine große Familie. „Sie ist ein menschliches Wesen“, ist Serenas Reaktion. Wharton erwidert, dass er sich nicht von Gott abwenden wolle. Nach einem kurzen, aber heftigen Streit verlässt Serena mit ihrem Kind ihren Mann. Wharton lässt sie gehen.
Inzwischen sind die Mägde bereit, um später in der Nacht ihre Kommandanten zu töten. June nimmt sich den betäubten Bell vor und rammt ihm das Messer in ein Auge.
Lydia entdeckt, dass die Mägde vollständig bekleidet in den Betten ihre Schlafsaals liegen: „Wo ist June?“ Tatsächlich taucht June auf und fragt ihre Peinigerin, woher sie weiß, was Gott will. „Unser Kleid wurde zur Uniform – und wir wurden zu einer Armee!“ Als Lydia die geschundene Janine sieht, weiß sie, was zu tun ist. Sie lässt die Mägde gehen, damit sie ihre Rache vollziehen können.

Beste Sprüche:

  • „Unser Kleid wurde zur Uniform – und wir wurden zu einer Armee!“ (June)
 

Episode 9: „Execution“

Eine rote Armee der Handmaid’s eilt durch die nächtlichen Straßen von Boston. Im Off singt Taylor Swift ihren Song „Look What You Made Me Do”. Nebenbei sieht man, wie eine Magd im Garten eines Hauses einen Kommandanten massakriert. Insgesamt 27 Kommandanten werden in dieser Nacht getötet, aber die Handmaid’s werden nun verfolgt. June flieht zu Lawrence, aber das zur Verfügung gestellte Fluchtauto mit einem halben Dutzend Handmaid’s wird gestoppt. June und die anderen Mädchen werden von den „Augen“ fortgebracht.
Wharton debattiert mit der gefangenen June über Gilead: „Es ist Gottes Reich auf Erden.“ June: „Woher wissen sie, was Gott will? Gilead ist ein Horrorkabinett.“
Am nächsten Tag steht June und die anderen Handmaid’s auf einem großen Platz. Die Galgen sind vorbereitet. Aber plötzlich wird auch „Tante“ Lydia zu einem Galgen geführt. Wharton wirft ihr vor, bei der „Erziehung“ der Handmaid‘s versagt zu haben. Was in der letzten Nacht geschah, habe sie nun zu verantworten. Lydia wird gewährt, noch einmal zu beten, bevor sie vor ihren Schöpfer tritt. Doch aus Lydias zunächst devoten Gebet wird am Ende eine Abrechnung: es seien die barbarischen Kommandanten, die ihre Religion verraten haben. In der raunenden und mürrischen Bevölkerung tauchen Luke und Rita auf – bewaffnet. June wird alle Erste gehenkt, aber sie kann schnell ihre Hände zwischen Strick und Hals schieben. Unten tobt ein brutaler Kampf, den die „Die Augen“ nicht überleben. June kann gerettet werden, Wharton entkommt. Der Widerstand gewinnt auch, weil die Bevölkerung sich beteiligt. Vier Kampfflugzeuge der US-Air Force bombardieren Ziele in der City von Boston. Mark Tuello (Sam Jaeger) taucht mit einigen Soldaten auf und bringt Serena in Sicherheit, bevor sie gelyncht wird.
Nick ist im Krankenhaus bei seiner schwangeren Frau, die aufgrund der Vergiftung möglicherweise ihr Kind verlieren wird. Sie fordert Nick auf, die Handmaid’s mit brutaler Härte zu vernichten.
Der Kampf um Boston tobt weiter. June sucht Serena auf und will von ihr erfahren, wo die überlebenden Kommandanten sind. Serena lehnt zunächst ab, dann verrät sie, dass die Kommandanten nach D.C. fliegen werden, um mit dem Hohen Rat zu tagen. June erkennt, dass Serena nicht mehr die ist, die sie einmal war.
June fordert Lawrence auf, eine Bombe in das Flugzeug der Kommandanten zu schmuggeln und sich dann aus dem Staub zu machen. Doch Lawrence wird unmittelbar vor dem Betreten des Gangway von den Kommandanten überrascht, die früher eintreffen als angenommen. Er geht mit der Bombe mit an Bord und bleibt. Plötzlich taucht Nick auf, um mitzufliegen. June, die Lawrence begleitet hat und sich hinter einem Auto versteckt, ist entsetzt, warnt Nick aber nicht. Ab das Flugzeug abhebt, steht June im Hangar und blickt in den Himmel. Die Bombe detoniert und wie goldene Sternschnuppen fallen brennende Flugzeugteile vom Himmel. Wharton und Lawrence, der sich geopfert hat, sind tot. Und Nick ist es auch.

Beste Sprüche:

  • „Und der, der bleibt in Liebe, der bleibt in Gott“ (June zu Wharton in der Nacht vor der Hinrichtung).

Musiktipp: 

 

Episode 10: „The Handmaid's Tale“

Boston wurde von Mayday und der US-Army besetzt. Nun müssen alle Bundesstaaten erobert werden.
June erinnert sich in Flashbacks an den toten Nick und die Intimität ihrer Beziehung. Nicks Verrat kommt in den Erinnerungen nicht vor. Sie erinnert sich an ihre Tochter Hannah und die Angst, die sie hatte, als sie Hannah auf einem Rummelplatz aus den Augen verlor. Sie träumt von einem Boston und wie sie dort mit ihren Freundinnen gelebt hätte, wenn es keine Revolution gegeben hätte.
Serena Joy gratuliert June zu ihrem Sieg. June vergibt ihrer Widersacherin. Serena wird anschließend von Mark Tuello in ein UN-Flüchtlingslager gebracht. Am Ende hat Serena alles verloren. Ihre Zukunft ist ungewiss.
Janine hat überlebt und wird dank einer Intervention von „Tante“ Lydia der Widerstandsbewegung übergeben. Ihre Tochter Charlotte bekommt sie ebenfalls zurück.
June trifft auch ihre alte Freundin Emily, die überlebt hat. Beide gehen in Boston spazieren, vorbei an toten „Wächtern“, die gehenkt wurden und nun an einer Mauer baumeln.
Junes Mutter Holly Maddox (Cherry Jones) kommt mit Junes Tochter aus Alaska zurück. June will ihre Tochter zurücklassen, um den Kampf gegen Gilead fortzusetzen. Gilead müsse restlos zerstört werden, ansonsten würden die Mägde bis in die dritte Generation verfolgt und bestraft werden. Ihre Mutter ist entsetzt und fordert June auf, ein Buch über ihr Leben in Gilead zu schreiben.
June besucht das halb zerstörte Haus der Waterfords, schaltet ein Aufnahmegerät an und wiederholt einen Monolog aus der ersten Episode der 1. Staffel. Ihre letzten Worte sind: „Mein Name ist Desfred.“


Quellen