Donnerstag, 8. Februar 2007

World Trade Center

Viel Worte muß man über diesen Film nicht verlieren - er ist weder gut noch schlecht, sondern einfach belanglos. Oliver Stone hat mit "Platoon" und "JFK" aufwühlende und kontroverse Filme gemacht und selbst die Götterdämmerung in "Nixon" konnte man trotz einiger Peinlichkeiten noch goutieren. "World Trade Center" dagegen hat im Grunde nichts mit 9/11 zu tun und auch der Umstand, daß hier eine authentische Story verarbeitet wurde, kann die biedere Langeweile des Film nicht verdrängen.
Zwei Cops, die verschüttet um ihr Leben bangen. Das könnte auch ein Bergwerk oder ein maroder Altbau sein, der sie begraben hat. Und da sie nun einmal dort liegen, müssen Rückblenden und Nebenhandlungen, die den familiären Background ausleuchten, dem Film über die Zeit helfen. Das hat überwiegend die Qualität einer sentimental-pathetischen Soap Opera, allerdings auf gehobenem Niveau, was den Film vor dem völligen Absturz bewahrt.
Sehr irrititierend: die Geschichte des Ex-Marine, dessen pragmatischer Patriotismus letztlich zur Rettung der Eingeschlossenen führt. Er wird halt gebraucht und ist zur Stelle.
Mag sein, daß der Film Zusammenhalt und Tapferkeit im Angesicht des Todes beschwört, aber Kunst lebt nicht von der Affirmation, sondern vom Konflikt.

Im Filmclub blieb es bei gemäßigter Kritik, weil der Film trotz erheblicher Vorbehalte anrühren konnte und handwerklich über dem Durchschnitt liegt: Mr. Mendez (3,5), Klawer (2,5), Melonie (3,5), BigDoc (3).

USA 2006 - Regie: Oliver Stone - Darsteller: Nicolas Cage, Maggie Gyllenhaal, Maria Bello, Michael Pena, Jay Hernandez, Armando Riesco, Donna Murphy, Patti D'Arbanville - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 129 min.