Samstag, 30. Januar 2021

Die Ausgrabung (The Dig) – eine sehenswerte Meditation über die Unvergänglichkeit

Mit „The Dig“ hat Netflix die Rechte an einem Stück Kinokunst von BBC Films übernommen, ein Film, der in jeder Hinsicht kein Mainstream ist: zu leise, zu wenig Handlung, eher ein Meditation über Leben und Tod und die Unvergänglichkeit.
Eine kluge Entscheidung, denn Regisseur Simon Stone erzählt in seinem zweiten Spielfilm nicht nur davon, wie kurz vor dem Beginn der Zweiten Weltkriegs im englischen Suffolk die vielleicht wichtigste archäologische Entdeckung aller Zeiten möglich wurde. Sondern auch davon, wie Menschen ihrem Handeln einen Sinn geben, während man eigentlich das Gegenteil erwartet.

Samstag, 9. Januar 2021

Feinde – dem ethischen Diskurs der ARD fehlte die Substanz

Das von der ARD angekündigte zweiteilige TV-Experiment wollte eine Debatte entfachen und die Zuschauer zum Mitdenken motivieren. Ein Perspektivwechsel sollte in „Feinde“ einen brisanten Entführungsfall von zwei Seiten beleuchten, doch die beabsichtigte Dialektik scheiterte weniger an der ethischen Fragestellung, sondern an der mangelnden dramaturgischen Substanz.

Stattdessen entzog sich Ferdinand von Schirachs Geschichte der Konstellation eines bekannten Falls, der Entführung von Jakob von Metzler, um die Geschichte so hinzubiegen, dass sie zur Botschaft des Erzählers passte.