Montag, 30. März 2020

Das Wunder von Marseille

„Das Wunder von Marseille“ – das ist in jeder Hinsicht ist ein doppelsinniger Filmtitel. 2011 gewann Fahim Mohammad, der 11-jährige Held des Films, als Migrant ohne Papiere die französische U 12-Meisterschaft, an der er nach dem Willen der Verbandsfunktionäre gar nicht hätte teilnehmen dürfen. Später wurde er sogar Schüler-Weltmeister. Ein Wunder.
Dass sein Vater Nura vom französischen Premierminister François Fillon nur dank des Schachtalents seines Sohns eine Aufenthaltserlaubnis erhielt, war angesichts der zu diesem Zeitpunkt deutlich restriktiveren Einwanderungspolitik das zweite Wunder. Vater und Sohn durften danach bis heute in Frankreich bleiben – natürlich auch als öffentlichkeitswirksame Beispiel einer gelungenen Migrationspolitik.

Mittwoch, 18. März 2020

In diesen Corona-Zeiten…

Natürlich hat auch der Filmclub – zumindest vorübergehend – in Zeiten von Corona aufgehört zu existieren. Keine Filme mehr, zumindest nicht mehr gemeinsam. Dafür regelmäßige Kontaktpflege und Austausch von Informationen – was der eine nicht weiß, das weiß der andere. Einige Gedanken dazu, quasi Off-Label verwendet.

Sonntag, 8. März 2020

Unterleuten - Das zerrissene Dorf

Goldfarbene Felder, aber immer noch ein Land in der Strukturkrise. Matti Geschonneck erzählt in dem ZDF-Dreiteiler von einem Dorf mitten in Brandenburg, das in eine schwere Krise gerät. Erst gab es die Treuhand, nun fallen Investoren in Unterleuten ein, die einen Windpark bauen wollen.
Die Verfilmung von Julie Zehs gleichnamigen Roman wurde als TV-Meilenstein angekündigt. „Unterleuten“ ist tatsächlich ein sehenswerter Dreiteiler geworden, gespielt vom Who is Who der deutschen Schauspielergarde. Ein düsteres Gesellschaftsdrama und ein Spiegelbild der Kleinkariertheit, das allerdings eine Frage nicht beantwortet.