Dienstag, 16. November 2021

TV-Kritik: Die Welt steht still

Nun also, nach fast zwei Jahren Pandemie, das erste Fernsehspiel über Corona. Das ZDF hat sich mit dem 90-minütigen „Die Welt steht still“ aus der Deckung gewagt und eine Geschichte gestrickt, die irgendwo zwischen Corona-Soap und ehrenwerter Bemühung um Authentizität ihren Platz gefunden hat. Nicht schlecht, aber keineswegs überzeugend.
Dass Anno Sauls Drama auf solidem Niveau scheitert, ist aber kein Versagen: zu komplex ist die Materie. Erzählt wird davon, wie alles begann. Aber angesichts der festgefahrenen Fronten in Politik, Wissenschaft und Medien und der nicht unbeträchtlichen Anzahl von Widerspenstigen weiß man fast zwei Jahre später nicht so recht, wo man den Mehrwert des Fernsehspiels um die Ärztin Carolin Mellau finden soll.

Dienstag, 9. November 2021

„Dune“ – Denis Villeneuves Wüstenplanet ist vielversprechend

Wer Frank Herberts Romane nicht kennt, wird nach einem Kinobesuch vielleicht mit dem Lesen beginnen. Wie Millionen Fans zuvor. Leichte Kost ist „Dune“ (Der Wüstenplanet) nie gewesen. Etwas eingängiger ist Denis Villeneuves Neuverfilmung des Kult-Klassikers aus den 1960er-Jahren. Woran seine Vorgänger gescheitert sind, gelingt dem kanadischen Regisseur scheinbar mit leichter Hand – nämlich den Zuschauer mit faszinierenden Bildern und einem entschleunigten Erzähltempo in das Geschehen zu ziehen.
„Dune“ ist ein atmosphärisch dichter und eleganter Blockbuster, der rundum Spaß macht – und neugierig auf mehr. Allerdings gibt es vorerst nur die Hälfte des ersten Romans zu sehen – und der ist eigentlich nur ein 800 Seiten starker Prolog für alles Weitere. Dies dürfte schwer zu bändigen sein. Wenn es gelingt, sehen wir nach Harry Pottter, dem Herrn der Ringe in Zukunft nicht nur Marvel-Filme, sondern auch im Kino- und Serienformat alles über Dune. Jahrzehnte lang...