Sonntag, 24. April 2022

Cash Truck – Guy Ritchies Film ist völlig überflüssig

Guy Ritchies Film ist das Remake von Nicolas Boukhriefs „Cash Truck – Der Tod fährt mit“ aus dem Jahr 2004. Jason Statham spielt eine nach Rache dürstende Killermaschine, so wie man Statham kennt und wie ihn seine Fans lieben. Eiskalt, brutal, scheinbar emotionslos.
Und tatsächlich pflastern in Ritchies sinnbefreiter Rachephantasie zahllose Leichen den Weg der Vergeltung und am Ende fährt die Hauptfigur einfach mit dem Auto davon, nachdem sie emotionslos mitgeteilt hat, dass sie nun fertig sei. Sucht jemand nach einem Beispiel für miserables Kino, ist er bei Guy Ritchie gut aufgehoben.

Donnerstag, 14. April 2022

Spider-Man: No Way Home - ein Superheld mit Therapiebedarf

Tom Holland ist 26 Jahre alt. Und dennoch muss er den Spinnenmann als spätpubertierenden College-Kandidaten spielen, der gleichzeitig ein Superheld ist. Das ist ein wenig schräg und nicht nur deshalb ein Balanceakt, weil Dr. Strange ihn im neuen Marvel-Blockbuster ermahnt: „Man vergisst immer wieder, dass du noch ein Kind bist.“
Lange kann man das nicht mehr mit dem dritten Spiderman-Darsteller nach Tobey Maguire und Andrew Garfield machen. Spiderman sollte also schleunigst erwachsen werden. In Jon Watts „Spider-Man: No Way Home“ ist dies noch nicht der Fall, deutet sich aber an. Immerhin gelingt es dem Team um Kevin Feige dem Marvel Comic Universe (MCU) einen in der zweiten Hälfte doch ziemlich originellen Film hinzuzufügen. Das war zuletzt nicht immer der Fall.

Freitag, 1. April 2022

Nightmare Alley - Guillermo del Toro erzählt vom amerikanischen Alptraum


Das Problem mit der Lüge ist nicht etwa, dass sie unwahr ist. Das Problem ist, dass sie gut schmeckt, wenn sie die Bedürfnisse des Belogenen befriedigt. Fliegt die Lüge auf, sind zwei Wege möglich: man reagiert mit Aggression auf die Unwahrheit oder man verteidigt sie mit Zähnen und Klauen.
Wird die Lüge zur Wahrheit erklärt, dann ist man in der Neusprech-Welt George Orwells gelandet - oder mitten im modernen Framing. In Guillermo del Toros „Nightmare Alley“ ist Lügen, Schummeln und Betrügen das Geschäftsmodell der Armen und der Reichen. Vom American Dream bleibt in del Toro wenig übrig: Betrogene und Betrüger bleiben auf der Strecke, aber nicht alle. Ein bildprächtiger und opulenter, aber finsterer Film.