Samstag, 22. April 2023

Picard – die dritte Staffel ist ein gescheitertes Experiment

Es war so geplant: nach der dritten Staffel endet die Geschichte von Jean-Luc Picard. Der 82-jährige Patrick Stewart spielte den Captain der USS Enterprise von 1987-1994 in der TV-Serie „Star Trek: The Next Generation“ und später auch im Kino (1994-2002). Die Figur des gradlinigen und gelegentlich auch etwas unnahbaren Jean-Luc Picard gilt bei vielen Trekkies als der beste Starfleet-Captain aller Zeiten. Die „Picard“-Trilogie sollte daher ein würdiger Abschied von einer ikonischen Figur werden.
Dies gelang nur begrenzt. Man erkennt dies, wenn man die Serie im Zusammenhang mit den anderen Franchise-Reboots analysiert. Wer dies tut, bemerkt, dass „Picard“ völlig andere Akzente setzt. Offenbar wollten Alex Kurtzman und Showrunner Terry Matalas herausfinden, ob man die Geschichte als düstere Dystopie erzählen kann. „Picard“ wurde so zum Gegenentwurf zu „Star Trek: Discovery“ und „Star Trek: Strange New Worlds“, scheiterte aber an elementaren Fehlern. Trotzdem wurden die Macher mit exzellenten Ratings belohnt.

Sonntag, 9. April 2023

Avatar – The Way of Water

James Camerons Spektakelfilm aus dem Jahr 2009 ist nach wie vor der erfolgreichste Film aller Zeiten. Das wird nicht so bleiben. Für „Avatar – The Way of Water“ wurden 400 Mio. US-Dollar in einen visuell überragenden Film investiert, also fast doppelt so viel wie in Camerons ersten Film. Weniger Aufmerksamkeit erhielt das Storytelling. Cameron verließ sich auf bewährte Erzählschablonen, riskierte wenig und präsentiert stereotype Figuren.

Trotzdem hat das Sequel 2,3 Mrd. US-Dollar eingespielt und wird recht bald „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (2,9 Mrd.) hinter sich lassen. Kein Wunder, dass Cameron und 20th Century Studios, eine Tochter der Walt Disney Studios, eine Serie von Nachfolgefilmen angekündigt haben. Aber das Geldverdienen ist nicht das Übel. Es ist etwas anderes: „Avatar – The Way of Water“ ist ein überwiegend langweiliger und mit drei Stunden Laufzeit auch ein unangemessen langer Film.

Der Film kann seit Anfang April bei vielen Video-On-Demand-Anbietern gebucht werden. Die nachfolgende Rezension basiert auf der UHD-Fassung von Amazon Prime Video und enthält einige Tipps für den Fall, dass der Stream nicht funktioniert.