Von einigen Kritikern als Jahrhundertfilm gefeiert, von anderen schonungslos verrissen: wenn Christopher Nolan zuschlägt, ist die Aufregung immer groß. Auch im Falle von „Oppenheimer“, dem Film über den Physiker, der als Leiter des Manhattan-Projekts zum „Vater der Atombombe“ wurde und nach dem Abwurf von zwei A-Bomben auf Nagasaki und Hiroshima weinend gestand, dass er sich geirrt hatte.
Auch wenn es in „Oppenheimer“ zuallererst um ethische Fragen geht (oder gehen sollte), können die technischen und ästhetischen Qualitäten des Films nicht by the way abgehandelt werden. Erst recht nicht in einer Bluray-Review. Und so taucht ein Problem auf, das sich bereits lange vor „Oppenheimer“ angekündigt hat – nämlich die selbstherrliche Arroganz eines Autorenfilmers, der Hi-Tec-Standards definiert hat, die den Film im Heimkino zum Fiasko werden lassen. Von seinem Hauptthema erzählt Nolan dagegen mit überraschender Nachlässigkeit.