Sonntag, 21. April 2024

„Fallout“ – mittelmäßige Verfilmung des PC-Spiels

Um es vorwegzunehmen: beinahe alle Kritiker, die das gleichnamige Computerspiel kennen, sind mit der neuen Amazon-Serie „Fallout“ rundum zufrieden. Und die wenigen, die eher skeptisch sind, loben die Macher dafür, dass sie die Atmosphäre des Spiels überzeugend in das Serienformat überführt haben. Immerhin.

Nun hat eine Serie auch die Zielgruppe zu bedienen, die mit dem PC-Spiel nichts am Hut hat. Der Rezensent gehört dazu, hatte zuletzt mit Spieladaptionen aber gute Erfahrungen gemacht. Man musste nicht Fan und Kenner des Spiels sein, um in Serien wie „The Last of Us“ exzellentes Storytelling zu erleben. Über „Fallout“ by the way zu schreiben ist dagegen schwierig. Das Problem: die Serie wird von vielen Kritikern als der größte Geniestreich dieses Jahres gefeiert. Und das ist sie definitiv nicht.

Sonntag, 7. April 2024

„Charité“ - mit der vierten Staffel geht die Erfolgsserie zu Ende (TV-Kritik)

2017 fesselte die ARD-Serie „Charité“ über 8 Mio. Zuschauer. Der Marktanteil war mit 25% eine Sensation. Die beiden folgenden Staffeln sackten etwas ab, konnten aber immer noch Quoten um die fünf Millionen erzielen, obwohl die dritte Staffel nur noch aus drei Episoden bestand.

Mit der vierten Staffel geht das Erfolgsmodell zu Ende. Neu ist, dass nicht mehr die Medizingeschichte im Mittelpunkt steht, sondern die mögliche Entwicklung des mythischen Krankenhauses. Die Geschichte der Charité spielt nämlich im Jahr 2049.

Samstag, 30. März 2024

„Three-Body” – die chinesische Serie über die Trisolaris-Trilogie

Dass die Trisolaris-Trilogie von Liu Cixin irgendwann verfilmt werden würde, war klar. Brandaktuell ist die Netflix-Adaption „3 Body Problem“, die den ersten Roman "Die drei Sonnen" seit dem 21.3. im Schnelldurchlauf präsentiert. Was wohl nicht jeder weiß: die Chinesen waren mit einer eigenen Serie deutlich schneller!

Bereits Anfang 2023 ging in China „Three Body“ an den Start, eine Serie, die von Tencent Video und dem nationalen Television Channel CCTV produziert wurde. Netflix ist momentan zwar in aller Munde, wurde aber nur Zweiter. Die folgende Rezension beschäftigt sich ausschließlich mit der chinesischen Serie, die es in Deutschland bei Rakuten Viki zu sehen gibt. Urteil: Absolut empfehlenswert. Die chinesische Serie ist richtig gut!

Freitag, 15. März 2024

Masters of the Air

Die von Steven Spielberg und Tom Hanks produzierte Serie über eine legendäre Bomberstaffel der US- Air Force wurde bereits lange vor der Ausstrahlung als einer der großen Serien-Events des Jahres angekündigt. Nachdem HBO aus der Finanzierung ausstieg, war Apple bereit, 250 Mio. US-Dollar in das Serienprojekt zu investieren.

Gelohnt hat sich der Aufwand auf jeden Fall. Der Look von „Masters of the Air“ ist makellos. Inhaltlich ist die Serie ein Alptraum – aber nicht, weil die Geschichte schlecht erzählt wird, wie einige Kritiker meinen. Sondern weil sie historisch authentisch ist und mit bedrückenden Bildern an ein düsteres Kapitel des Zweiten Weltkriegs erinnert – Ereignisse, die man auf den ersten Blick nicht glauben mag: Von den Einsätzen gegen Nazi-Deutschland kehrten zwei Drittel der Flugzeuge nicht zurück. Manchmal sogar kein einziges.

Mittwoch, 6. März 2024

„True Detective - Night Country“ - gut, aber nicht perfekt!

Vorweggenommen: Die HBO-Serie ist der vierte Teil der „True Detective“-Anthologie - und er ist besser als die Teile 2 und 3, an die man sich kaum noch erinnert. Mit Showrunner Issa López hat nun eine Autorenfilmerin mit einer eigenen Handschrift Spuren im Franchise hinterlassen. Entstanden ist eine dichte und intensive Serie, die etwas holperig startet, dann aber mit Wucht und Konsequenz zu Ende erzählt wird. Das Serienfinale wird aber nicht jedem schmecken.

Das hat einen Grund: López wollte die erste Staffel spiegeln. Das Ergebnis: „True Detective – Night Country“ enthält eine Vielzahl von Anspielungen und Querverweisen, die sich am Ende als Fake herausstellen. Als Unreliable Narrator, also ein Erzähler, dem man nicht trauen kann, fixt López in der sechsteiligen Serie den Zuschauer geschickt mit Elementen aus der ersten Staffel an, am Ende hat nichts davon eine Bedeutung. Damit wird das Potential einer durchweg spannenden Erzählung vergeudet. Schade.

Mittwoch, 28. Februar 2024

Foundation – ein Rückblick

68 Mio. US-Dollar standen Davis S. Goyer und Josh Friedman für die erste Staffel als Budget zur Verfügung. Im Vergleich mit anderen Serien ist das beinahe sparsam, erst recht, wenn man einen Roman seriell verfilmen will, der seit über 70 Jahren das Siegel „Unverfilmbar“ trägt.
Am Ende hat Apple TV ein Premium-Produkt erhalten, das den Ruf des Streamingsportals aufmöbelt: Apple TV ist das neue HBO: risikofreudig, innovativ und beharrlich. Die Verfilmung der „Foundation“-Trilogie von Isaac Asimov ist eine pralle und visuell überragende Erzählung geworden, die über weite Strecken neue Maßstäbe im Science-Fiction-Genre setzt, auch wenn nicht alles immerzu rund läuft. Die Puristen werden abwinken, denn von Asimovs legendären Romanen ist in der Serie nur wenig übriggeblieben. Wer unbefangen bleibt, wird durch zahlreiche Überraschungen belohnt, und mit intelligenten Kommentaren, die alles andere als eskapistisch sind. Die dritte Staffel von „Foundation“ ist bereits in Arbeit.

Mittwoch, 31. Januar 2024

Marvel ist tatsächlich am Ende

Als ich im März des vergangenen Jahres raunte, dass Marvel am Ende ist, hatte ich nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde. Nach dem Kassenflop „The Marvels“ scheint es unmöglich geworden zu sein, die Krise des Franchise zu leugnen. Zum ersten Mal erreichte Disney die magische Marge von 200% nicht.

250 Mio. US-Dollar hat der neue MCU-Film gekostet (Stand: 29.1.2024), mindestens 500 Mio. hätte er verdienen müssen - eingespielt wurden 206 Mio. Alarmierend ist auch, dass der Marvel-Film in den USA nur 84,5 Mio. US-Dollar in dies Kassen spülte. Zweistellig! Auf dem heimischen Markt? Das gab es noch nie! Und die Reaktion? Disney beendete kleinlaut die Kinoauswertung und wird „The Marvels“ bereits Anfang Februar in seinem Streamingportal zeigen.

Freitag, 26. Januar 2024

„The Creator“ - schön, aber belanglos

Gareth Edward hat 2010 als Autor und Regisseur mit „Monsters“ einen poetischen und beinahe kontemplativen Sci-Fi-Horrorfilm geschaffen, der lässig und mit geringem Budget viele Genrekonventionen wegsprengte und von einer Alien-Invasion in magisch-mythischen Bildern erzählte. Edwards „Godzilla“ wurde vier Jahre später zum Kassenschlager, 2016 folgte mit „Rogue One: A Star Wars Story“ ein weiterer Hit.

Edwards neuer Film wurde etwas preiswerter produziert, landete aber ebenfalls in der Gewinnzone. „The Creator“ erzählt vom globalen Krieg der Menschen gegen die Künstliche Intelligenz. Aber anders als erwartet. Denn Edwards durchkreuzt einige Genremuster und schlägt sich die Seite der KI, die Opfer eines von der US Army brutal inszenierten Genozids wird. Das ist eine kluge Story-Idee mit berauschend schönen Bildern. Aber unterm Strich fehlt dem Film die erzählerische Eleganz von Edwards Debütfilm.

Sonntag, 14. Januar 2024

The Walking Dead: Dead City

Totzukriegen sind die Beißer auf die bekannte Weise. Man zerstört ihr Gehirn. Im neuen Sequel von „The Walking Dead“ bringen sie sich nun auch selbst um - auf ungewöhnliche Weise.
Denn in „The Walking Dead: Dead City“ regnet es Zombies, und zwar von den Skyscrapern. Oft im Sekundentakt zerplatzen die Untoten auf dem Pflaster der Mega-City. Wer nicht schnell genug ist, wird von den Walkern nicht gefressen, sondern erschlagen. Trotz dieser Gefahren suchen Maggie und Negan in Manhattan, der „toten Stadt“, nach Maggies entführtem Sohn Hershel. Man ahnt es rasch - der konstruierte Plot hat nur eine Aufgabe, nämlich beliebte Figuren aus dem TWD-Kosmos in einer neuen Umgebung zu präsentieren. An der globalen Zombie-Apokalypse hat sich ansonsten nichts geändert. Die wahre Gefahr geht von den Menschen aus.

Samstag, 30. Dezember 2023

UFO Sweden

„UFO Sweden“ ist ein schwedischer Science-Fiction-Film von Victor Danell („The Unthinkable“, 2018), der trotz eines schmalen Budgets von drei Millionen Euro mit viel Geschick einen unterhaltsamen, aber nicht immer schlüssigen Sci-Fi-Film gemacht hat.

„UFO Sweden“ adressiert eher ein jugendliches Publikum. Aber auch ältere Genrefans können sich den Film anschauen. Erst recht, wenn sie Schweden sind. Denn Schweden ist ein UFO-Land. Warum? Das erfährt man in der nachfolgenden Kritik.
„UFO Sweden“ wird u.a. von Paramount+ gestreamt (Flatrate).

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Killers of the Flower Moon

In Rente ist Martin Scorsese nicht: Mit „Killers of the Flower Moon“ hat die 81-jährige Regie-Ikone hoffentlich nicht seinen letzten Film gemacht, denn als Kommentator der amerikanischen Geschichte ist Scorsese mit seinen besten Filmen zum moralischen Gewissen der Vereinigten Staaten geworden.

Auch sein aktueller Film ist wohl ein Kandidat für den Oscar. „Killers of the Flower Moon“ erzählt von einem besonders düsteren Kapitel in der Geschichte der American Natives: der Ermordung unzähliger Indianer des Osage-Stammes Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit Robert De Niro und Leonardo DiCaprio in den Schurkenrollen.

Dienstag, 26. Dezember 2023

Die besten Serien 2023

Wieder einmal muss das Unmögliche möglich gemacht werden: nämlich die besten Serien eines Jahres zu ermitteln. Kriterien dafür gibt es nur beschränkt, denn nicht VoD-Anbieter legen ihre Zahlen auf den Tisch. Der Rezensent verließ sich dagegen auf seinen äußerst subjektiven Geschmack.

Im Web schwirren dagegen die unterschiedlichsten Listen herum. Gemessen wurde nach Abruf in Stunden (Netflix), andere Anbieter beschränkten sich auf nur wenige Anbieter oder veröffentlichten ein Best of der Kritiker. In meiner Liste werden Serien von Amazon Prime, Disney+ und Paramount+ und in seltenen Fällen auch Serien aus den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen berücksichtigt.

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Mrs. Davis - schräg, irre - und irgendwie brillant

Damon Lindelof ist der Organisator des Chaos. Mit dem Ende der Serie „Lost“ brüskierte er Millionen wütender Fans. Die Serie „Watchmen“ (2019) und der Film „The Hunt“ (2020) spalteten erneut die Gemüter, auch weil Lindelof die konventionellen Auffassungen von Realität innerhalb einer Fiktion aufbrach: es gab fiktiv-reale und fiktiv-irreale Szenen zu bestaunen. Dass Lindelof seine Geschichten zudem seine Geschichten sehr häufig non-linear erzählte, zeigte, dass Lindelof das Verstehen und Interpretieren einer Handlung durch das Publikum nicht unbedingt für erstrebenswert hielt.

In „Mrs. Davis“ wechselt der Drehbuchautor (u.a. „Prometheus“, 2012; „World War Z“, 2013) und Showrunner (u.a. „The Leftovers“, 2014-2017) zusammen mit der Sitcom-Spezialistin Tara Hernandez („The Big Bang Theory“) ins Comedy-Fach. „Mrs. Davis“ ist komisch, auf Lindelof’sche Weise brillant, was bei näherem Hinsehen dazu führt, dass man nicht länger nach einem Sinn des Ganzen fragt, sondern sich einfach zurücklehnt und darüber staunt, was so alles im Kopf eines Hochbegabten vorgeht.

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Der Western ist zurück! – Part II: „Billy the Kid“

Billy the Kid gehört fast 150 Jahre nach seinem Tode immer noch zu den faszinierendsten Figuren des Wilden Westens. Man weiß wenig über ihn, daher taugt die Figur sehr gut als Projektionsfläche für unterschiedliche Absichten. Es gibt unzählige Kinofilme über The Kid, noch mehr Dokus und Bücher. Warum alle den Outlaw bewundern? Weil ambivalente Figuren spannender sind als die klassischen Heldenfiguren, die in einer Schwarz-Weiß-Welt leben und moralisch entweder gut oder böse sind, aber nie beides.

In der ersten Staffel über The Kid will Showrunner Michael Hirst faktenbasiertes Licht in die historische Dunkelheit bringen. „Billy the Kid“ erzählt die Geschichte des Outlaws quasi von der Wiege bis zum Tod. Das ist neu. Positiv: der achtteilige Serienauftakt liefert ein weitgehend realistisches Bild des Revolverhelden ab, aber auch eine spannende Illustrierung der Mythen des Wilden Westens. Negativ: gelegentlich driftet die Serie in überflüssige Nebenhandlungen ab. Aber insgesamt ist „Billy the Kid“ sehenswert. Die erste Staffel ist ein Prolog. Staffel 2 erzählt vom Lincoln County War. Und der machte Billy the Kid endgültig berühmt. Der erste Teil der zweiten Staffel lief im Oktober an, der zweite Teil wird 2024 folgen. Die folgende Rezension beschäftig sich mit der ersten Staffel.

Dienstag, 28. November 2023

„Oppenheimer“ – ein lärmendes Spektakel (Bluray-Review)

Von einigen Kritikern als Jahrhundertfilm gefeiert, von anderen schonungslos verrissen: wenn Christopher Nolan zuschlägt, ist die Aufregung immer groß. Auch im Falle von „Oppenheimer“, dem Film über den Physiker, der als Leiter des Manhattan-Projekts zum „Vater der Atombombe“ wurde und nach dem Abwurf von zwei A-Bomben auf Nagasaki und Hiroshima weinend gestand, dass er sich geirrt hatte.

Auch wenn es in „Oppenheimer“ zuallererst um ethische Fragen geht (oder gehen sollte), können die technischen und ästhetischen Qualitäten des Films nicht by the way abgehandelt werden. Erst recht nicht in einer Bluray-Review. Und so taucht ein Problem auf, das sich bereits lange vor „Oppenheimer“ angekündigt hat – nämlich die selbstherrliche Arroganz eines Autorenfilmers, der Hi-Tec-Standards definiert hat, die den Film im Heimkino zum Fiasko werden lassen. Von seinem Hauptthema erzählt Nolan dagegen mit überraschender Nachlässigkeit.

Freitag, 24. November 2023

Der Western ist zurück! – Die Serie „The English“ bietet grandiose Bilder


Er wurde bereits mehrere Male für tot erklärt und ist nun wieder da: Der Western! Aber nicht im Kino, sondern im seriellen Format. Ob dies mit Taylor Sheridans Neo-Western „Yellowstone“ oder noch mehr mit Sheridans Prequel „1883“ zu tun hat, bleibt Spekulation.

Keine Spekulation ist, dass aktuelle Serien wie „Lawmen: Bass Reeves“, „Billy the Kid“ und „The English“ nach neuen Erzählformeln suchen oder bekannte in ein neues Licht rücken. Denn eins ist klar: Ästhetisch sahen Western nie so gut aus wie heute.

Samstag, 18. November 2023

Deutsches Haus - Disney+ erzählt vom ersten Auschwitz-Prozess

Wenn man bei Google nach „Deutsches Haus“ sucht, findet man natürlich Einträge zu der neuen Disney+-Serie. Aber noch mehr Links zu gleichnamigen Restaurants, Kneipen und Hotels, die so heißen. „Deutsches Haus“: das steht für Tradition, für gutbürgerliche Küche, die Schweineschnitzel, Spiegeleier mit Bratkartoffeln oder Kohlroulade nach Hausfrauenart anbietet. „Deutsches Haus“ ist ein Synonym für Dignität.

In der neuen Disney+-Serie wird diese Dignität und besonders das Gutbürgerliche vollständig auseinandergenommen. Showrunner Annette Hess erzählt vom ersten Auschwitz-Prozess in Jahren 1963-1965 und was dies mit einer naiven jungen Frau macht, die mit dem Holocaust und dem eisigen Schweigen der Verantwortlichen und der Mitläufer konfrontiert wird. Das Schweigen der Milieus will Verdrängung und Vergessen. Die von Katharina Stark herausragend gespielte Hauptfigur will es nicht und wird prompt mit den Tabuzonen der eigenen Familiengeschichte konfrontiert. Ein Riss, der sich nicht schließen lässt.

Montag, 13. November 2023

Bosch: Legacy - Staffel 2 ist exzellente Krimiunterhaltung

Wenn Titus Welliver als Hieronymus Bosch im Kampf um Recht und Gerechtigkeit im Schattenbereich von Legalität und Illegalität unterwegs ist, dann weiß man, dass er sich im Zweifelsfall für die Gerechtigkeit entscheidet.

Das scheinen die Zuschauer zu mögen, denn dank Wellivers exzellenter Interpretation der Rolle entstand in den Jahren 2014-2021 eine Cop-Figur, die zu Recht als ikonisch bezeichnet werden konnte. In sieben Staffeln war Bosch für das LAPD als Detective auf den Straßen von Los Angeles unterwegs. Dann verließ er den Polizeidienst. Das Sequel „Bosch: Legacy“ erzählt nun davon, wie Bosch als Private Eye seinen Kampf gegen das Böse fortsetzt.

Montag, 23. Oktober 2023

Tatort: Murot und das Paradies - Gaga, aber fantastisch!

Eigentlich ist Felix Murot gut beieinander. Er ist körperlich gesund, steht vor seiner Pensionierung und dürfte sich allein deswegen schon auf eine Zeit freuen, in der er nicht mehr in der Pathologie auf Tote schauen muss, deren vorzeitiges Ableben er klären soll.

Tut er aber nicht. Stattdessen quält ihn eine verspätete Mid-Life-Krise. Der Kommissar des Hessischen Landeskriminalamtes (HLKA) ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Oder genauer gesagt: nach dem Glück. Antworten möchte er auf der Couch eines Analytikers finden. Aber dann kommt in seinem zwölften „Tatort“-Fall alles anders.

Sonntag, 24. September 2023

„A Million Miles Away“ (Griff nach den Sternen)

Dass Science-Fiction und Familiendrama zusammenpassen, zeigt zuletzt Alice Winocours „Proxima“ (Proxima – Die Astronautin, 2019). Erzählt wurde die Geschichte einer Astronautin, die ihre Tochter zurücklassen muss, um an einer einjährigen Mission auf der Internationalen Raumstation ISS teilzunehmen. Einfühlsam wurde erzählt, warum dieses Dilemma für weibliche Astronauten eine andere Qualität besitzt als für männliche.

Der bei Amazon Prime Video Mitte September an den Start gegangene Film „A Million Miles Away“ (Griff nach den Sternen) behandelt die familiären Probleme dagegen by the way. Alejandra Marquez Abella erzählt die reale Geschichte des Mexikaners José M. Hernández, der es als Kind von Wanderarbeitern schaffte, in das Raumfahrtprogramm der NASA aufgenommen zu werden. Ein Biopic mit Stärken und Schwächen.

Montag, 4. September 2023

Special Ops: Lioness - Taylor Sheridans Spionagethriller unter Beschuss

In Military Action-Serien sind Frauen Beiwerk. Sie sind die Frauen oder Freundinnen jener berserkerhaften Männer, die in militärischen Spezialeinheiten tapfer und patriotisch spezielle Dinge erledigen, die am nächsten Tag garantiert nicht in der Zeitung stehen dürfen. Dass ihre Ehen und Beziehungen durch den Job ruiniert werden, ist immer Teil der Plots.

Benjamin Cavells „Seal Team” hat es mit diesem Konzept und Hauptdarsteller David Boreanaz („Bones“) seit 2017 auf 104 Episoden gebracht. Taylor Sheridan stellt das Ganze dagegen auf dem Kopf. In „Specials Ops: Lioness“ sind taffe Frauen die harten Kerle. Und sie müssen leider fürchten, dass ihnen die Männer weglaufen. Sehen kann man dies bei Paramount+.

Samstag, 12. August 2023

Star Trek: Strange New Worlds – Season 2 - Wie sich eine Serie neu erfindet (Teil 3)

Die siebte Episode war das lange angekündigte Crossover. Animierte Figuren? Gleich zu Beginn sieht man, dass „Strange New Worlds“ tatsächlich fremde Welten aufsucht - und die sind schräg. Wer Fan der Animationsserie „Star Trek: Lower Decks“ ist, kam voll auf seine Kosten. 

Montag, 24. Juli 2023

Star Trek: Strange New Worlds – Season 2 - Wie sich eine Serie neu erfindet (Teil 2)

Nach den ersten drei Episoden zeichnete sich schnell ab, dass die Showrunner Alex Kurtzman und Henry Alonso Myers offenbar geplant hatten, die Serie so breit wie möglich aufzustellen.
Das Actiondrama „Among The Lotus Eaters” entpuppte sich als Fehlschlag - allerdings ist der Rezensent wohl der Einzige, der dies so sieht. Die meisten Kritiker feierten die Episode als Geschichte im klassischen TOS-Stil. In den folgenden Episoden wurden wieder rasch die Genres gewechselt, wobei „Charades“ den Trend der Serie verstärkte – und der geht in Richtung Comedy. „Lost in Translation“ zeigte dann wieder das große Potential der Serie, wenn es um Figurenentwicklung geht.

Star Trek: Strange New Worlds – Season 2 - Wie sich eine Serie neu erfindet (Teil 1)

Allein schon die Tatsache, dass die erste Season des Prequels die Erwartungen der Fans voll und ganz befriedigen konnte, grenzte an ein Wunder. Angesichts der kontroversen Debatten über „Discovery“ und „Picard“ hatte man viel erwartet, aber nicht das.

Wie in den guten alten Zeiten erzählt „Star Trek: Strange New Worlds“ (SNW) vertikal. Dies schafft Raum für abwechslungsreiche Themen, aber auch für unterschiedliche Genres. SNW bietet dabei vom klassischen Drama über Comedy bis zum Horrorfilm eine große Diversität bei der Wahl der Referenzen. Es gibt viel Raum für die Figurenentwicklung und auch in der zweiten Staffel konnte die neue Crew der „Enterprise“ begeistern, auch dank eines charismatischen Captains: Entscheidungsstark, humorvoll und vor allen Dingen loyal zu seiner Crew.
Nun ist es aber so, dass in Serien immer ein Teil der Fans entsetzt reagiert, während der andere Teil begeistert ist. So war der Rezensent nicht sonderlich erfreut darüber, dass die zweite Staffel sich unübersehbar in Richtung Comedy und Sitcom entwickelte. Dies allerdings auf hohem Niveau. Teil 1 der Rezension beschäftigt sich mit den Episoden 1-3.

Mittwoch, 5. Juli 2023

TV-Kritik: „Schachnovelle“ von Philipp Stölzl floppt im TV

Es war ein hochkarätiger Flop. Am 3. Juli startete die ARD ihr „Sommerkino“ mit dem Versprechen „hochkarätige Filme des nationalen wie internationalen Kinos“ zu präsentieren. Aber bereits der Auftakt ging gründlich in die Hose.

Philipp Stölzls Verfilmung (Kinostart: 2021) von Stefan Zweigs berühmter „Schachnovelle“ erreichte nur einen Marktanteil von 10%. Der Anteil bei den 18-49-Jährigen lag sogar bei nur 4,8%. Und was noch schlimmer war: die Zuschauer switchten schon nach wenigen Minuten in Scharen auf andere Kanäle und machten sich aus dem Staub. Da ahnt man bereits, was der folgenden Rezension droht.

Mittwoch, 14. Juni 2023

„The Fabelmans“ – ein berührender, autobiografischer Film von Steven Spielberg

Steven Spielberg teilt die massiven Abstrafungen bei den Academy Awards mit Regisseuren wie Stanley Kubrick und Alfred Hitchcock: nämlich viele Nominierungen zu erhalten, aber so gut wie nie einen handfesten Erfolg vorweisen zu können. Oscars gab es für „Schindler’s List“ (Beste Regie, Bester Film, 1993) und „Saving Private Ryan“ (Beste Regie, 1998).  Das war’s für einen Filmemacher, der eine eigene Philosophie des Kinos entwickelte und aus Sicht seiner Kritiker den Fehler machte, seine Geschichten oft aus der Perspektive eines Kindes zu erzählen („The Empire of the Sun“, 1987, „A.I. Artificial Intelligence“, 2001).

„The Fabelmans“ wiederholte diese Never Ending Story: sieben Nominierungen bei den Oscars, keine einzige Auszeichnung. Einige kleinere Preise wurden gewonnen, herausstach nur der Golden Globe für den Besten Film-Drama und die Beste Regie. Eigentlich sollte die Branche jubeln, denn Spielbergs autobiographische Reise in seine Kindheit feiert das Kino wie kein anderer Film. Tut sie aber nicht.

Donnerstag, 8. Juni 2023

„The Last of Us" und die Tropen

HBO kann es doch noch. Mit der Verfilmung des erfolgreichen Videospiels „The Last of Us“ erzielte der Pionier des Kabelfernsehens eine Reichweite von 40 Mio. Zuschauern in zwei Monaten.
Die Serie entwickelt neun Episoden lang eine ungeheure Erzählwucht, ist extrem spannend und besitzt mit Pedro Pascal und der non-binären Bella Ramsey zwei exzellente Darsteller, die perfekt in die post-apokalyptische Dystopie passen. Der nachfolgende Text ist keine Rezension, sondern beschäftigt sich mit einigen Aspekten der Erzähltheorie des seriellen Erzählens: den Tropen.

Sonntag, 4. Juni 2023

The Old Man - ein außergewöhnlicher Thriller mit Jeff Bridges

Nachdem die erste Staffel von „The Old Man“ mit einem fulminanten Cliffhanger abrupt endete, soll es in diesem Sommer bei Disney+ weitergehen. Die Spy-Serie mit Jeff Bridges und John Lithgow in den Hauptrollen erzählt in der ersten Staffel mit typischen Genre-Accessoires von Freundschaft und Verrat, Politik und Gewalt, von Geheimnissen und deren Vertuschung, von Lügen und Scheinidentitäten. Im Fokus stehen Figuren, die gezwungen werden, in einer Welt der Täuschungen ihre Enttäuschungen zu begreifen.

Obwohl Action keineswegs zu kurz kommt, stehen die Dialoge im Mittelpunkt. Die Hauptfiguren philosophieren nicht nur über ihre multiplen Identitäten, sondern wissen auch, was sie unbedingt verschweigen müssen. Am Ende sieht man zwei alte Männer, die beide der Vater einer jungen Frau sein wollen, aber keiner der beiden ist es. Dieser Mix aus Familiendrama, existenzialistischen Reflexionen und ruppiger Gewalt ist faszinierend. Auch dank der exzellenten Drehbücher und den nicht weniger exzellenten Darstellern. „The Old Man“ gehörte zu den vielversprechendsten Serienstart des vergangenen Jahres. Im Spätsommer werden wir wissen, wie es weitergeht.

Montag, 22. Mai 2023

Marvel ist am Ende

...if this is what Phase 5 looks like, God save us from Phases 6, 7 and 8", schrieb Owen Gleiberman in Variety. Gemeint war Ant-Man and the Wasp: Quantumania, jenes sinnfreie bonbonfarbene Spektakel, mit dem Disney dem Marvel-Film mit brutaler Gnadenlosigkeit alles austrieb, was gutes Unterhaltungskino ausmacht: Es war ein Exorzismus.
Mit Entsetzen mussten dann Kevin Feige und die Disney-CEOs zur Kenntnis nehmen, dass Quantumania nach einer passablen Startwoche abstürzte und die Einspielergebnisse mehr als halbierte. In Zahlen: 106 Mio. US-Dollar, dann 32 Mio. und in Woche 3 schließlich 12 Mio. Natürlich machte man immer noch genug Reibach (weltweit fast eine halbe Milliarde), aber das dritte Ant-Man-Abenteuer war ein Schuss vor den Bug. Marvel ist noch nicht am Ende, aber das Ende ist eingeläutet.

Samstag, 20. Mai 2023

„Air“ - Kein Biopic über Basketballstar Michael Jordan

„Air“ (dts. „Air: Der große Wurf“) ist Ben Afflecks sechste Regiearbeit. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Matt Damon, es ist das das dritte Skript, dass Affleck und Damon gemeinsam verfasst haben.
Die Geschichte ist auf den ersten Blick recht simpel: sie erzählt vom wohl bedeutendsten Coup des Sportkonzerns NIKE. „Nike“ – so heißt auch die Siegesgöttin in der griechischen Mythologie. Doch gelegentlich steht man sich beim Siegen selbst im Weg. „Air“ erzählt die Geschichte eines Unternehmens, das um ein Haar seine inneren Blockaden nicht überwunden hätte. Im Mittelpunkt steht Sonny Vaccaro, der Markenchef von NIKE, der mit aller Kraft für eine neue Idee kämpft und in einem trägen Unternehmen zunächst vor die Wand läuft. Siegen ist halt nicht einfach.

Samstag, 22. April 2023

Picard – die dritte Staffel ist ein gescheitertes Experiment

Es war so geplant: nach der dritten Staffel endet die Geschichte von Jean-Luc Picard. Der 82-jährige Patrick Stewart spielte den Captain der USS Enterprise von 1987-1994 in der TV-Serie „Star Trek: The Next Generation“ und später auch im Kino (1994-2002). Die Figur des gradlinigen und gelegentlich auch etwas unnahbaren Jean-Luc Picard gilt bei vielen Trekkies als der beste Starfleet-Captain aller Zeiten. Die „Picard“-Trilogie sollte daher ein würdiger Abschied von einer ikonischen Figur werden.
Dies gelang nur begrenzt. Man erkennt dies, wenn man die Serie im Zusammenhang mit den anderen Franchise-Reboots analysiert. Wer dies tut, bemerkt, dass „Picard“ völlig andere Akzente setzt. Offenbar wollten Alex Kurtzman und Showrunner Terry Matalas herausfinden, ob man die Geschichte als düstere Dystopie erzählen kann. „Picard“ wurde so zum Gegenentwurf zu „Star Trek: Discovery“ und „Star Trek: Strange New Worlds“, scheiterte aber an elementaren Fehlern. Trotzdem wurden die Macher mit exzellenten Ratings belohnt.

Sonntag, 9. April 2023

Avatar – The Way of Water

James Camerons Spektakelfilm aus dem Jahr 2009 ist nach wie vor der erfolgreichste Film aller Zeiten. Das wird nicht so bleiben. Für „Avatar – The Way of Water“ wurden 400 Mio. US-Dollar in einen visuell überragenden Film investiert, also fast doppelt so viel wie in Camerons ersten Film. Weniger Aufmerksamkeit erhielt das Storytelling. Cameron verließ sich auf bewährte Erzählschablonen, riskierte wenig und präsentiert stereotype Figuren.

Trotzdem hat das Sequel 2,3 Mrd. US-Dollar eingespielt und wird recht bald „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (2,9 Mrd.) hinter sich lassen. Kein Wunder, dass Cameron und 20th Century Studios, eine Tochter der Walt Disney Studios, eine Serie von Nachfolgefilmen angekündigt haben. Aber das Geldverdienen ist nicht das Übel. Es ist etwas anderes: „Avatar – The Way of Water“ ist ein überwiegend langweiliger und mit drei Stunden Laufzeit auch ein unangemessen langer Film.

Der Film kann seit Anfang April bei vielen Video-On-Demand-Anbietern gebucht werden. Die nachfolgende Rezension basiert auf der UHD-Fassung von Amazon Prime Video und enthält einige Tipps für den Fall, dass der Stream nicht funktioniert.

Samstag, 25. März 2023

Star Trek: Strange New Worlds

„Great Expectations“ heißt ein Roman von Charles Dickens. Er erzählt von einem märchenhaften Aufstieg, der die Hauptfigur aus der sozialen Unterschicht ganz nach oben führt. Doch Dickens‘ Held scheitert, und dies auch wegen seiner charakterlichen Schwächen. Seine großen Erwartungen werden enttäuscht.
Das passt sehr zum neuen Ableger des Star Trek-Franchise: Strange New Worlds glänzt sechs Episoden lang mit starken Drehbüchern und spannenden Figuren, stürzt dann aber ab, denn drei Episoden sind einfach nur schlecht. Das Staffelende dagegen dürfte die Fangemeinde spalten, zumindest wenn sie sich im Star Trek-Kosmos auskennt. Zuvor zeigte Strange New Worlds jedoch brillant, wie ein guter Reboot auszusehen hat. Und das liegt an Anson Mount, der in der Rolle des Captains der legendären Enterprise glänzt.

Sonntag, 12. März 2023

„Luther – The Fallen Sun“ ist ein Fiasko

Manche Dinge werden mit großen Erwartungen verknüpft – bis man sie zu sehen bekommt. Und plötzlich ist die Magie verschwunden. Man staunt verwundert, wie es möglich sein kann, dass etwas, das so oft so gut war, in eine Ruine verwandelt wird.
„Luther – The Fallen Sun“ ist so ein Fall. Der unkonventionelle Ermittler John Luther, der so gut wie nie eine Waffe trägt und hart am Rand der Legalität agiert, wechselte aus dem Serien- ins Spielfilmformat. Herausgekommen ist eine lächerliche Persiflage, die hoffentlich einen Schlussstrich gezogen hat. Und Idris Elba? Der Darsteller des Londoner Cops hat sich mit „The Fallen Sun“ keinen Gefallen getan.

Mittwoch, 8. März 2023

Der Schwarm - ZDF-Serie wird verrissen

Von den Fans jahrelang erwartet, von den Kritiker in der Luft zerfetzt: Die internationale Co-Produktion „Der Schwarm“ regte die Medienlandschaft auf. Obwohl die Kritiker nur drei Episoden zu sehen bekamen. Auch der Autor Frank Schätzing kritisierte die Adaption seines Buches massiv.

Federführend bei der Verfilmung des Science-Fiction-Klassikers „Der Schwarm“ war das ZDF und sieht man sich die Streaming- und TV-Quoten der ersten drei Episoden an, dann ist dem Sender der angekündigte Hammerhit gelungen. 
„Der Schwarm“ ist zwar nicht rundum stimmig, aber die achtteilige Serie ist alles andere als eine Niete. Geboten wird solide Unterhaltung. Die Settings und die Locations sind beeindruckend. Die Kameraarbeit von David Luther und Dominik Berg ist ausgezeichnet, die Schauspieler sind es auch. Und der Filmscore der mehrfach ausgezeichneten Dascha Dauenhauer (u.a. Deutscher Filmpreis 2020) spielt in der Oberliga. Was also will man mehr? Auf jeden Fall ein genaues Hinschauen, denn nicht immer war im Produktionsteam eine Schwarmintelligenz unterwegs.

Sonntag, 26. Februar 2023

The Handmaid’s Tale – Staffel 5: Die Rache ist mein.

Showrunner Bruce Miller und sein Writer’s Room hatten ein Problem. Das Zentrum des Erzählraums war nicht mehr Gilead, sondern Kanada. Und June Osborn ist nun in Kanada und trägt bereits seit der 4. Staffel nicht mehr die rote Haube einer Magd. Würde ihr nach dem letzten Staffelfinale ein Weg zurück in die Normalität gelingen?

Natürlich nicht. Junes Mission ist noch nicht beendet. In Staffel 5 gelingt es den Machern von „The Handmaid’s Tale“ die Erzählorte Kanada und Gilead geschickt in einen Plot zu integrieren, der als Rachefeldzug beginnt. Und ein neues Thema wurde im Writer's Room auch gefunden. Die neue Staffel ist von Magenta zu Amazon gewandert und erzählt auch die Geschichte von drei Frauen, die um ihre Kinder kämpfen. Dabei durchläuft die Hauptfigur eine Entwicklung, die mit einem unerwarteten Cliffhanger endet.

Sonntag, 22. Januar 2023

The Rig - Amazon-Serie ringt um Qualität

Als eine Bohrinsel vor der schottischen Küste von der Außenwelt abgeschnitten wird, macht sich rasch Unruhe in der Crew breit. Dann erleidet ein Arbeiter tödliche Verletzungen, steht aber wenig später kerngesund vom Krankenlager auf. Allen wird klar, dass das Bohrteam nicht allein ist. Aus den Tiefen des Meeres ist etwas an die Oberfläche gekommen und niemand weiß, was es will.
Mit „The Rig“ schickt Amazon Prime Video eine Serie ins Rennen, die als Mix aus Öko-Thriller, Science-Fiction und etwas Horror zwar gute Ansätze besitzt, am Ende aber im Mittelmaß versinkt. Denn originell ist die Serie nicht. Im Gegenteil.

Montag, 16. Januar 2023

Condor - gelungenes Serien-Remake eines Filmklassikers

Mit der u.a. von MGM und Paramount produzierten Serie „Condor“ schickte Amazon Video Anfang dieses Jahres einen Oldtimer ins Rennen. Produziert wurde das Remake des gleichnamigen Kinoklassikers „Three Days of the Condor“ von Sidney Pollack bereits 2017.
2018 ging „Condor“ dann an den Start, allerdings bei kleineren Networks. In Deutschland hatte zunächst MagentaTV die Lizenz zum Streamen. Wenn große Plattformen viel später zugreifen, gehen ambitionierte Serien gelegentlich unter. Im Falle von „Condor“ wäre das schade, denn die Serie ist aus vielen Gründen ein Juwel.

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Die Serien 2022 – ein Best of ohne Gewähr

Glaubt man den VOD-Ratings von Goldmedia, dem Spezialisten für digitale Innovationen, dann kann es nur einen Sieger gegen: „Wednesday“ ist die Serie des Jahres. Im Dezember verbuchte die Serie bei den TOP TEN einen Quotenanteil von 35,6% - also mehr als Vierfache der Konkurrenz auf den Plätzen 2-10. Das ist ein Quoten-Tsunami.
Allerdings ist die Suche nach der besten Serie 2022 bestenfalls mit einem Blick in ein Schaufenster zu vergleichen, in dem nur ein kleiner Ausschnitt des Warenangebots zu sehen ist. Trotzdem möchte ich meine Lieblingsserien des vergangenen Jahres vorstellen. Es macht einfach Spaß…

Sonntag, 25. Dezember 2022

Glass Onion: A Knives Out Mystery

Star Wars-Regisseur Rian Johnson hatte mit der Krimikomödie „Knives Out“ weltweit über 311 Mio. US-Dollar gespült. Grund genug für NETFLIX, sich die Betriebsrechte zu sichern und 465 Mio. für zwei weitere Filme zu investieren. Jedenfalls wird das gemunkelt.
Ob sich das unterm Strich lohnt, muss der Streaming-Anbieter selbst herausfinden. Den Zuschauer erwarten in der Fortsetzung „Glass Onion“ 140 Minuten Zerstreuung auf gehobenem Niveau und ein aufgeräumter Daniel Craig in seiner Post-Bond-Phase.