Donnerstag, 8. Juni 2017

House of Cards: Season 5

Bislang wurde „House of Cards“ nachgesagt, dass die Netflix-Serie prophetisch in die politische Zukunft der USA schaut. In der postfaktischen Trump-Ära drohte die Realsatire den Serienmachern allerdings den Rang abzulaufen. Die gute Nachricht: sie wehrten sich! HOC ist bösartiger als je zuvor.

Erinnern wir uns nach einer über einjährigen Pause: Am Ende der 4. Staffel befindet sich US-Präsident Francis Underwood (Kevin Spacey) mitten im Wahlkampf. Sein republikanischer Herausforderer Will Conway (Joel Kinnaman) macht es ihm schwer: er ist jung, smart, ein patriotischer Kriegsteilnehmer – und er versteht mehr von Webcrawlern und Social Media als Underwood. Als Mitglieder der islamistischen Terrororganisation ICO (Islamic Caliphate Organization) vor laufender Kamera dem Familienvater James Miller den Kopf abschneidet, wittert Underwood seine Chance. Und so endet Season 4 mit der unheilvollen Androhung: „Wir beugen uns nicht dem Terror. Wir sorgen selbst für den Terror“.



Zusammen mit seiner Frau Claire (Robin Wright) setzt Francis Underwood in der neuen Season gewohnt skrupellos den Wahlkampf fort. Er gibt vor, ICO zu bekämpfen, tatsächlich instrumentalisiert er die Islamisten und die Angst vor dem Terror für seine Zwecke. Underwood, der in einem tiefen Umfrageloch steckt, manipuliert das FBI und fingiert drohende Anschläge, um in den kritischen Swing States den Urnengang zu erschweren. Die Rechnung geht auf, die Wähler haben Angst, einige Wahllokale werden geschlossen und Ohio und Tennessee  können keine gültigen Ergebnisse liefern. Laut Verfassung müssen nun Senat und Abgeordnetenhaus den neuen Präsidenten und seinen Vize bestimmen. Die Underwoods gewinnen Zeit und Claire Underwood wird interimsmäßig als Präsidentin vereidigt. 

Fiktion und Realität verschmelzen

„House of Cards“ war von Beginn sowohl einfach als auch schwer zu verstehen. Der Kernplot war einfach gestrickt, die Intrigen waren komplizierter, aber richtig verzwickt wurde es, als die Serie im amerikanischen Wahlkampf mit der Realität kollidierte.

Einfach war auch die Botschaft der über die Jahre fast unverändert gebliebenen Main Title Sequence, in der, unterlegt von einem jazzigen Soundtrack, Gebäude und Denkmäler in monolithischer Starre verharren, während die durch Zeitrafferaufnahme in Raserei versetzten Autos, die über die Highways jagen, eine leicht zu verstehende Metapher abgeben: Unerschütterliche Tradition vs. urbane Hektik. Kontinuität vs. flüchtiger Zeitgeist im Urland der modernen Demokratie.

Dass der Glaube an die Regelhaftigkeit der Demokratie, die auf der ehernen Gültigkeit der amerikanischen Verfassung basieren will, mühelos von einem machiavellistischen Politiker ausgehebelt werden kann, war der schmutzige Reiz der Serie. Ein Präsident, der sich als selbst als Mörder die Hände schmutzig macht: Netflix hatte mit der von David Fincher konzipierten Serie einen Volltreffer gelandet. Die Motivation der Protagonisten war also recht einfach zu verstehen. Alles dreht sich um Absolute Power. Macht als Selbstzweck.

„House of Cards“ blieb kein Unikat, sondern rief fast zwangsläufig Nachahmer auf den Plan. „Scandal“ ist wohl das prominenteste Beispiel, auch weil die Serie mit amüsanten Enthüllungen punktete: man konnte reale politische Vorbilder hinter den fiktiven Figuren erkennen. 
Auch „Scandal“ gibt dem Zuschauer das wohlig-schaurige Gefühl, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Sie entdecken dabei, dass sich hinter den hehren Werten von Demokratie und Freiheit ein burleskes Kasperletheater versteckt. Je skrupelloser, je blutiger, desto besser. „Scandal“ und „House of Cards“ funktionieren im Kern wie Horrorfilme. Es gibt Monster und sehr viel Blut.

Ist das alles Grand Guignol oder können die Zuschauer dabei etwas lernen?
 Zumindest scheinen sie darauf zu reagieren. Der deutsche Medienwissenschaftler Andreas Dörner wies Ende 2016 darauf hin, dass Politserien einen unmittelbaren Einfluss auf den Zuschauer haben (1). Idealtypische Serien, in denen die Hauptfigur „dem Gemeinwohl, Gerechtigkeit oder Freiheit dient“, führen zu einem positiveren Bild der Politik. Serien, die machtpolitisch orientierte Figuren und drastisch ausufernden Machtmissbrauch zeigen, erreichen das Gegenteil: Sie steigern das Misstrauen gegenüber der Politik.
„Politikserien scheinen Wirkung zu zeigen, und manches deutet darauf hin, dass Zuschauer zwar kurzfristig gut zwischen Fiktion und Alltagsrealität unterscheiden können, dass sich längerfristig jedoch Erfahrungen aus fiktionalen und realen Kontexten vermischen“, fasst Dörner seine Analyse zusammen.

Im Vergleich mit polarisierenden und rabiaten Serien wie „24“ (Stichwort: Folter) ging es trotz eines mordenden US-Präsidenten in „House of Cards“ noch vergleichsweise moderat zu. Das Vergnügen an fiktionalen Übertreibungen gerät nun aber ins Schleudern. Und das liegt nicht daran, dass sich die Politikserie der Realität annähert, sondern daran, dass die Realität den Serien den Rang abläuft.
Mit der Wahl von Donald Trump wurde dem Zuschauer das letzte Sicherheitsnetz entzogen. Die Übertreibungen, die scharfen Zuspitzungen, mit denen „House of Cards“ aufwartete, erwiesen sich deshalb als realitätsnah, weil die Politik mittlerweile so agierte wie die fiktiven Kunstfiguren. Der Zuschauer kann sich nun nicht länger darauf verlassen, dass alles nicht so schlimm ist, wie aussieht. Im Gegenteil: einige genüsslich zelebrierte Anspielungen scheinen zu belegen, dass das fiktive und das reale Washington schneller miteinander verschmelzen, als man vermutet hat. „Er hat all unsere Ideen beklaut“, beklagte sich Robin Wright in einem Interview über Donald Trump.



Eine nicht ganz ungefährliche Ambivalenz. So leicht „House of Cards“ auf den ersten Blick zu sein schien, so schwer ist die Serie mittlerweile zu interpretieren. „The West Wing“ war bereits höllisch schnell und kompliziert, HOC ist kaum gemütlicher. Wem das zu viel wird, kann getrost zu Shakespeare greifen und „Richard III“ lesen und schon hat man die Blaupause für die von Kevin Spacey genial verkörperte Ikone des puren und durch keinerlei Überzeugungen geleiteten Machthungers, gepaart mit einer zynischen Verachtung für das politische Establishment.

„Willkommen beim Ende des Zeitalters der Vernunft“, stellt Francis Underwood prophetisch fest und durchbricht dabei wieder einmal die Vierte Wand. Und irgendwie hat er ja auch Recht, wenn man liest, was täglich in den Zeitungen steht. Das Makabre an Underwoods Camouflage ist, dass eine nicht geringe Anzahl von Trumpf-Sympathisanten mit ihrer ganz eigenen Rezeptionshaltung an HOC herangehen wird: die Serie ‚beweist’ ihnen, wie ‚die da oben’ ticken.
Politserien müssen sich im Jahr Eins der Trump-Ära daher gewaltig anstrengen, um die neue Realität zu toppen und unerwünschten Umdeutungen zu entgehen. Besonders dann, wenn die medial vermittelte Realität so aussieht wie eine bitterböse Politserie. 
Wenn der aktuelle US-Präsident sich unentwegt in Widersprüchen verzettelt, offenbar methodisch lügt, ähnlich wie Underwood das FBI zu manipulieren versucht, völlig unkalkulierbar agiert und sein Wahlkampf zur kinoreifen Politaffäre wird, so sieht dies wie ein Serie aus, die auf Twitter gespoilert wird – allerdings wie eine besonders trashige, bei der die Scriptwriter im Oval Office den Faden und die erzählerische Continuity verloren haben.
Damit entfällt die von dem Medienwissenschaftler Andreas Dörner vermutete Differenz zwischen der Fiktionalisierung des Politischen und der außermedialen Realität zwar nicht völlig, die Trennlinien werden aber immer unschärfer.


Ein Machiavellist im Kasperletheater

Natürlich ist „House of Cards“ auch Unterhaltung. HOC ist Politkrimi, Melodram und Crime Story. Und Sex. Natürlich auch weiterhin Mord und Totschlag. 
Wie auch bei Trump ist für Underwood dabei die Presse eine verfluchte Nemesis. Immer noch ist der investigative Journalist Tom Hammersmith (Boris McGiver) auf der Suche nach belastenden Fakten, die Underwood zu Fall bringen können. Und so wird Underwooods Mord an Zoe Barnes zur Schlüsselbedrohung für das herzhaft skrupellose Alphatier, das mit scheinbar leichter Hand Verschwörungen und Gegenverschwörungen inszeniert und selbst jene manipuliert, die gegen ihn arbeiten und, ohne es zu ahnen, seinen Zielen dienen. Muslim Ban, Terrorangst, Datenmanipulation und Fake News werden von Underwood virtuos als Mittel zum Zweck genutzt wie unhaltbare Jobversprechen und hohle Phrasen.
Die kritische Gegenöffentlichkeit wird in „House of Cards“ nur von einer Handvoll Journalisten repräsentiert, die zwar moralischen Prinzipien folgen, aber bereit sind, ihr Schweigen für einen guten Job im Weißen Haus zu verkaufen. Richtig gute Menschen sind rar in der Serie.

„House of Cards“ wirkt über weite Strecken also so, als hätte eine boshafte Band von Misanthropen die Drehbücher geschrieben. Gelegentlich nervt dies, aber „House of Cards“ ist nicht das einzige Unterhaltungsvehikel, dass seine Figuren so agieren lässt, als seien sie in den von Thomas Hobbes beschriebenen Naturzustand zurückgefallen. Folglich ist fast jede Figur durch und durch korrupt bis in die Fingerspitzen. Egal, ob Demokraten oder Republikaner, alle scheren sich nur um ihre eigenen Interessen.
Der moralische Sumpf macht erst recht keinen Halt vor den Mitgliedern des Mitarbeiterstabes im Weißen Haus, wo alle ihr eigenes Süppchen kochen, auch wenn dies bedeutet, ständig das Lager wechseln zu müssen. 
Moralisch verlässlich ist auf seine ganz eigene Weise allein Underwoods Stabschef Doug Stamper (Michael Kelly). Der hat zwar einen Mord auf dem Gewissen, ist und bleibt aber Underwood in wahrer Nibelungentreue verbunden, auch wenn ihn Depressionen quälen und ihn seine Loyalität am Ende den Kopf kostet. „House of Cards“ war immer schon düster, die 5. Staffel malt nun mit tiefschwarzer Farbe die Leinwand voll.


Everything is about Sex

Showrunner Beau Willimon, der seit Beginn mit dabei war, hörte nach Season 4 auf. Die neuen Co-Showrunner Melissa James Gibson („Suitcase“) und Frank Pugliese („Homicide: Life on the Street“, „The Americans“) gehörten bislang zu den Stammautoren der Serie. Die Textur der Serie hat auch mit den neuen Ideengebern nicht geändert, aber das Tempo und die Plotentwicklung scheinen zugelegt zu haben. Gibson und Pugliese ist es trotzdem gelungen, den Main Plot und die zahlreichen Subplots einigermaßen schlüssig zu erzählen.
Geändert hat sich dennoch einiges. Das für die Serie charakteristische Durchbrechen der Vierten Wand wird deutlich häufiger genutzt. Mittlerweile nicht nur von Kevin Spacey, sondern auch von Robin Wright, die als Claire Underwood beim Blick ins Publikum allerdings kein politischen Kommentare abgibt, sondern in ihre seelischen Abgründe blicken lässt.

Und die haben es in sich. Claire, die bereits in der 4. Staffel gegen ihren Mann intrigierte und nun ein Zweckbündnis mit ihm eingegangen ist, hatte immer schon eigene politische Ambitionen, ist in ihrem Innersten aber zerrissen und labil. Ganz im Gegensatz zu „Frank“, dessen unerschütterlicher Machiavellismus ihn der neuen Staffel zu einer berechenbaren und beinahe langweiligen Figur werden lässt.
Während sich der bisexuelle Underwood ohne große emotionale Anteilnahme eine Affäre mit einem etwas pathetischen und devoten Hobbyhistoriker gönnt, gerät Claires Affäre mit dem Hausbiografen und Redenschreiber Thomas Yates (Paul Sparks) zu einer Amour fou, die sich im emotionalen Niemandsland zwischen kalkulierter Kälte und selbstentblößender Seelenbeichte abspielt. 

Ein lebensgefährliches Spiel, in dem sich der eloquente Lover zu sicher fühlt, als ihm Claire die düsteren Geheimnisse der Underwoods enthüllt. Thomas weiß nun, was er nicht wissen darf und wird zur Belastung. Claire vergiftet den Mitwisser und arrangiert das Ganze so, dass Thomas während des Beischlafs mit ihr stirbt. Ein rabenschwarzer Einfall und sicher eine ikonische Szene, die wohl in die Seriengeschichte eingehen wird.

„A great man once said, everything is about sex“, teilte Francis Underwood dem Publikum in der ersten Staffel mit. „Except sex. Sex is about power.“
Macht und Sex haben in HOC also nur dann einen Sinn, wenn Sex auch instrumentalisiert werden kann. Authentische Gefühle sind gefährlich, auch wenn man sie sich als streng reglementierten Luxus gestattet. 

Natürlich ist „House of Cards“ auch in dieser Hinsicht ein Unterhaltungsartikel, in dem Seifenoper und Melodram nicht fehlen dürfen. Aber HOC folgt dabei nicht mehr der Aristotelischen Poetik, in der es um eleos und phobos geht, um Mitleid und Furcht. Aristoteles hatte bereits weitsichtig beschrieben,  dass Spannung dadurch erzeugt wird, dass der kleinste Fehler katastrophale Folgen haben kann. Aber in der ästhetischen Theorie des griechischen Philosophen werden die Fehler ohne moralische Einsicht verübt und erst im Niedergang erfährt der Gescheiterte die Erkenntnis seines moralischen Versagens. 

Die Aristotelischen Poetik hat bis in die Gegenwart Soaps und Melodramen beeinflusst. Am Ende ging alles meistens gut aus und das Happyend versöhnte den Zuschauer. „House of Cards“ hat damit Schluss gemacht. Bei den Hauptfiguren der Serie ist die Einsicht ins Moralische perfiderweise von Anfang an dabei, aber sie besitzt kein Gewicht mehr. Der Zyniker Francis Underwood ist belesen genug, um wortreich die alten Klassiker und auch Shakespeare zu zitieren, aber er nimmt die Worte nicht ernst. Er genießt es, sie zu ignorieren und alles als funny game zu goutieren. 
Mitleid gibt es nicht, Furcht vor dem kleinen Fehler schon. Ein Schuft, der fasziniert.
Auch Claire scheint ihre Lektion gelernt zu haben. Es war ein langer Weg und mit ihrem ersten Mord wird sie zu eigentlichen Hauptfigur der Serie. 
Am Ende blickt sie uns an und sagt:
„My turn“
Und Francis? Der hat am Ende über alle Intrigen eine Meta-Intrige gespannt. Ob er sich am verrechnet hat, wird sicher die nächste Staffel verraten. Auf jeden Fall hat er alles verloren. Der Sturz war tief, der Aufprall hart. Ein tragischer Held ist aber nicht. Mitleid sollte der Zuschauer nicht haben. Furcht schon.


Wer nicht aufpasst, sitzt im falschen Boot

Und damit sind wir auch im Dilemma von „House of Cards“ angelangt. Früher konnte man sich zurücklehnen und amüsiert dem Treiben der Figuren zuschauen. Sympathien für Francis Underwood und seine eiskalte Gattin erlaubte man sich mit hämischem Grinsen, ernst gemeint war das nie, aber es machte halt Spaß, Kevin Spacey und Robin Wright zuzuschauen.

Das ist nun nicht mehr so einfach. Der rechtspopulistische Wutschrei, der sich gegen „die da oben“ richtete und global zu vernehmen war, brachte Linksintellektuelle in nicht geringe Schwierigkeiten, denn Systemkritik war ihre ureigenste Sache. Nun waren es die Rechten, die Allright-Bewegung mit ihren Ultrakonservativen, den KKK-Anhängern und den Rassisten, die diesen Aufstand für sich reklamierten. Sogar gegen die Wall Street sind die Bannon-Jünger, eine anti-kapitalistische Attitüde, nur möchte sich mit diesen Menschen niemand ins gleiche Boot setzen. Es ist nach diesem Einbruch des
„America first!“ nicht mehr so einfach, den machtgeilen Francis Underwood lustvoll zu hassen, aber auch zu mögen, wenn dieser über das Establishment herzieht. Wenn Serien von der Realität überholt werden, macht sich halt Fassungslosigkeit breit.

Donald Trump hat seine Wähler unter anderem mit dem Versprechen um sich geschart, gegen die korrupte Elite anzutreten. Dass er sich in nicht allzu großer Entfernung von diesen Eliten aufhält, bekamen seine Anhänger im Rust Belt dank Heiliger Einfalt nicht so schnell mit. Dass Trump das Potential besitzt, sogar einen Francis Underwood alt aussehen zu lassen, wird mittlerweile zwar immer klarer, hilft in der causa Underwood aber nicht wirklich weiter. 

Immerhin macht „House of Cards“
etwas klar: Underwood ist kein Populist, er tut nur so. Er ist auch kein Ideologie- oder Systemkritiker, eigene weltanschauliche Überzeugungen hat er nicht. Das Establishment will er nicht zerstören, er will es beherrschen – denn es ist die Befriedigung seiner Instinkte, die ihn umtreibt: Es geht nicht nur ums Gewinnen, nein, die Geschichte soll später von ihm als dem Politiker berichten, der nie verloren hat. It’ a funny game.

 

In „Chapter 60“, einer der spannendsten Episoden der neuen Staffel, lernt Underwood während eines obskuren Meetings die wahren Herrscher der Welt kennen: die mächtigen Industriellen und CEOs, die Herrscher über die digitale Welt. Die zelebrieren wie eine durchgeknallte Geheimloge tief im Wald merkwürdige Rituale und besprechen anschließend cool ihre Geschäfte. Francis Underwood, der immer nur Präsident sein wollte, kennt jeden von ihnen. Er ist angewidert, aber zum ersten Mal begreift er, was sie sind. Die wahre Macht hat ihren Sitz nicht in Washington. Eine faszinierende Erkenntnis für einen Spieler, der herausfindet, dass er sich die falschen Gegner ausgesucht hat.Dies muss korrigiert werden.
Die letzte Folge von „House of Cards“ ist schrecklich überdreht und völlig unglaubwürdig, aber es passt zu dieser einfachen und doch so schwer zu verstehenden Serie, dass sie nach vielen Tiefschlägen am Ende noch einen Uppercut landen will.
„House of Cards“ will wieder böser sein als die Wirklichkeit. Es wird ein langer, harter Weg.

Note:  BigDoc = 2

Literatur:

(1) Andreas Dörner (2016): Politserien: Unterhaltsame Blicke auf die Hinterbühnen der Politik In: Aus Politik und Zeitgeschichte – Facts & Fiction – Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung. 66. Jahrgang, 51/2016.