Sonntag, 20. Juli 2025

Like A Complete Unknown - Biopic über den jungen Bob Dylan

Hollywood hat sich nicht getraut. Acht Nominierungen bei den „Oscars“ gab es für „Like A Complete Unknown“ - am Ende gewann James Mangolds Film nicht eine einzige Trophäe. Erstaunlich, denn selbst jene Kritiker, die den Film nicht mochten, bescheinigten Timothée Chalamet in der Rolle der Folk- und Rock-Ikone Bob Dylan eine Jahrhundert-Performance. Den Oscar für den besten Hauptdarsteller erhielt aber Adrien Brody („The Brutalist“).

Vielleicht war es zu riskant, im Trumpland einen Film über einen Sänger auszuzeichnen, der in den 1960er-Jahren zur Leitfigur der Bürgerrechtsbewegung wurde. Der Kampf gegen den Rassismus und für mehr soziale Gerechtigkeit, für Geschlechtergleichheit und gegen Krieg und Unterdrückung war und ist ein Teil der amerikanischen Kultur- und Demokratiegeschichte. Dylans Songs prägten diesen friedlichen Widerstand. Dabei interessierte sich Dylan überhaupt nicht für Politik.

Sonntag, 13. Juli 2025

Dexter – das Comeback eines Serienphänomens

Ein Phänomen verblüfft. Zumindest wenn man den Begriff mit dem Synonym „Wunder“ erklärt. Das gilt auch für die Showtime-Serie „Dexter“ (2006-2013). 33,2 Mio. Views verzeichnete die Serie in den vergangenen Wochen bei NETFLIX. Ein Wunder und ein spektakuläres Comeback.

Verblüffend ist es trotzdem, dass der von Michael C. Hall gespielte Serienmörder mit dem verinnerlichten Moralcodex von der jungen Binge Watching-Generation gerade neu entdeckt wird. Aber es muss noch andere Gründe als ein Wunder geben, denn mit „Dexter: Resurrection“ (Wiederwachen) geht nach dem Prequel „Dexter: Original Sin" das zweite Sequel nach Dexter: New Blood" an den Start – obwohl die Hauptfigur zwischenzeitlich tot war.

Freitag, 4. Juli 2025

„Heads of State“ - die Actionkomödie macht in Maßen Spaß

Bekloppter geht es nicht. Man stelle sich vor, dass in einem Film ein Airbus A350-900 mit Friedrich Merz (Friedrich Merz) und Lars Klingbeil (Lars Klingbeil) an Bord über den Alpen abgeschossen wird. Beide Politiker (natürlich totgeglaubt) müssen mit dem Fallschirm abspringen und sich danach durch ein unwirtliches Gelände nach München durchschlagen, um in der Bayerischen Landeshauptstadt rechtzeitig ein fragiles NATO-Gipfeltreffen zu erreichen. 

Dort will ein Mitglied aus Merz‘ Kabinett, das tatsächlich ein Ultra-Rechter ist, das Bündnis zerrütten und in die Auflösung treiben, während die beiden Staatsoberhäupter sich prügelnd und schießend durch den Bayerischen Wald schlagen müssen. Dabei werden sie von einer Heerschar professioneller Killer verfolgt, die zu allem Übel auch noch Zugriff auf eine KI haben, die ihnen die finstersten Staatsgeheimnisse verrät. Geht nicht? Doch. Nur spielen sich in „Heads of State“ die Staatsoberhäupter nicht selbst. Aber ansonsten ist dies die Story, die uns Regisseur Ilya Naishuller („Hardcore Henry“, „Nobody) 113 Minuten lang in seinem neuen Film erzählt. Irre? Ja! Langweilig? Nein!