Freitag, 5. Januar 2007

Best of 2006

Die besten Filme und DVDs 2006

Erneut setzte sich eine Komödie gegen „ernsthaftes“ Arthouse-Kino durch: die Geschichte des kleinen Jungen in der großen Schokoladenfabrik heimste die geteilte Bestnote bei 4 Nominierungen ein, während Hirschbiegels One-Man-Show nur von 3 Gutachtern gesehen wurde, aber 2x eine Eins erhielt! Sentimentales Kino der gehobenen Klasse war in 2006 zwar „in“, aber mit „Alles ist erleuchtet“ setzte sich nur ein Vertreter dieses Genres durch. Dagegen dominierten harte Sozial- und Geschichtsdramen wie „Kaltes Land“, „Knallhart“, „Das Leben der anderen“ oder „Elementarteilchen“. Bemerkenswert: Mit „Wal Mart“ schaffte es wieder einmal ein sehr guter Dokumentarfilm in die Top Ten.


1. Charlie und die Schokoladenfabrik (Tim Burton) 1,5
2. Ein ganz gewöhnlicher Jude (Oliver Hirschbiegel) 1,5
3. Alles ist erleuchtet (Leiv Schreiber) 1,75
4. Wal Mart (Robert Greenwald) 1,90
5. House of the flying daggers (Zheng Yimou) 2,0
6. Das Leben der anderen (F. Henckel v. Donnersmarck) 2,0
7. Kaltes Land (Niki Caro) 2,0
8. Elementarteilchen (Oskar Roehler) 2,0
9. Knallhart (Detlev Buck) 2,0
10. Deutschland – ein Sommermärchen (Sönke Wortmann) 2,25

Lobende Erwähnung:
Einige der besten Filme des Jahres wurden nur von einem bzw. zwei Gutachter(n) gesehen: „Volver“ von Pedro Almodovar sollte in 2007 noch einmal eine Chance bekommen! Exzellent war auch „Manderlay“ (Lars von Trier) oder „Der freie Wille“ von Matthias Glasner. Zu dieser Gruppe gehörte auch die wunderbare italienische TV-Serie „Die besten Jahre“ (Marco Tullio Giordano) und das stilistisch provozierende „The new world“ (Terence Malick): sie bewegten nur einen Gutachter. Das Jonny Cash-Biopic „Walk the line“ (James Mangold) hatte ebenfalls zu wenige Nominierungen. Auch „Dear Wendy“ (Thomas Vinterberg) hätte angesichts der exzellenten Noten mehr Zuschauer verdient. Mr. Mendez schlief bei „Good night, good luck“ (George Clouney) ein.
Qualitätsabstriche gab es dagegen bei anderen Filmen: "Wie im Himmel" (Kay Pollak) und die witzige "Populärmusik aus Vittala" (Reza Bagher) wurden nur aufgrund von 0,05 Punkten von Platz 10 verdrängt, den im Schlussspurt Sönke Wortmanns Fußball-Doku einnahm. Das Drogendrama „Maria voll der Gnaden“ (Joshua Marston) blieb ebenso knapp unter dem erforderlichen Notenschnitt wie „Mean Creek“ (Jacob Estes) und „Die große Verführung“ von Jean-Francois Pouliat. Zweischneidig blieben „Casanova“ (Lasse Hallström) und „Lady Henderson präsentiert“ (Stephen Frears).
Der Chronist hat eine persönliche Hitliste: für mich sind im Rückblick auf alle Filme „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ und „Volver“ die besten Filme des Jahres. Es folgen „Wal Mart“ und die „Die besten Jahre“.

Die schlechtesten Filme und DVDs 2006

Schlechte Filme gab es diesmal kaum. Sehr ärgerlich war das hermetische „Seom – Die Insel“ von Kim-Ki-Duk. Albern war „Nicotina“ von Hugo Rodriguez, während grauenhaftes Mainstream-Kino in „Brüder Grimm“ von dem enttäuschenden Terry Gilliam zu sehen war. Lachhaft war „Das Spiel ihres Lebens“ von David Anspaugh.