Donnerstag, 29. Mai 2008

Golden Door

Italien / Frankreich 2006 - Originaltitel: Nuovomondo - Regie: Emanuele Crialese - Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato, Aurora Quattrocchi, Francesco Casisa, Filippo Pucillo, Federica de Cola, Vincent Schiavelli - FSK: ab 12 - Länge: 118 min.

Vom Regen in die Traufe
Anfang des 20. Jahrhunderts verlässt eine sizilianische Familie die hoffnungslose Armut ihrer Heimat, um im ‚Gelobten Land’ das Glück zu suchen. Doch niemand erwartet sie mit offenen Armen – auf Ellis Island, N.Y., warten erniedrigende Aufnahmeprozeduren auf die Familie. Damit sich die ‚Golden Door’ öffnen kann, werden auch hastig Zweckehen geschlossen. Hier prallen nicht nur Sprachwelten aufeinander, sondern Kulturen, die kaum noch auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind.

Unverdaulich
Emanuele Crialese ist für seinen Film 2006 in Cannes mit dem "Silbernen Löwen für die Beste Neuentdeckung" bedacht worden. Kaum Totalen, alles halbnah oder nah: Ästhetisch ist der Film ein Gegenentwurf zu James Camerons „Titanic“, aber dieser Edel-Popcorn-Klassiker ist ohnehin nur zur Hälfte eine Migrationsgeschichte. Hoch anzurechnen ist Crialese, dass er die Geschichte von Salvatore Mancuso (Vincenzo Amato), seinen Söhne Angelo und Pietro, den Mädchen Rita und Rosa sowie Salvatores Mutter Donna Fortunata in der Heimat beginnen lässt – ganz langsam. Nur so kann der ‚Clash of the Cultures’ glaubwürdig gelingen. Gelegentliche surreale Einsprengsel geben dem Film zu-dem eine spirituelle Aura, die den sperrigen Film wohl auf Dauer für das Kino und die TV-Anstalten unverdaulich machen wird. Am Ende sieht man nicht, dass die Helden amerikanischen Boden betreten. Wie es weitergehen kann, deuten Filme wie Scorceses „Gangs of New York“ an.

Noten: BigDoc = 2,5, Klawer = 2,5, Melonie = 2,5, Mr. Mendez = 2,5