Ganz am Anfang sehen wir
Alexander von Humboldt in Tibet, im Lager eines Lamas. Der Weitgereiste will in
Detlev Bucks und Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ von seinen
Erkenntnissen berichten, der Lama hört zu und lässt ihm dann von Bediensteten
eines toten Hund auf einem Tablett servieren. Ob er den Hund beleben könne?
Gegen den Tod sei er machtlos, erwidert der Naturforscher. Und der Lama weiß
nun Bescheid.
Was wissen schon die Wissenschaftler?
Was soll das eigentlich alles?
Wer kennt nicht das Gefühl,
diese Frage fast täglich stellen zu müssen. Draußen tobt die Finanzkrise und im
heimischen Blätterwald versuchen uns die Journalisten und Ökonomen zu erklären,
wie die Welt funktioniert. Natürlich sind sie alle unterschiedlicher Meinung,
während sich daheim die Menschen von den Ereignissen überrollt fühlen. Den
Wissenschaftlern trauen sie ohnehin nicht mehr – den Mist versteht sowieso
keiner: Begriffe, die man nicht kennt, Modelle, die man nur kapieren kann, wenn
man andere Modelle studiert. Und so weiter. Ein nicht enden wollender Kreislauf
des Nicht-mehr-verstehen-Könnens.
Den Wissenschaften tut dieses
Misstrauen nicht gut, weder den exakten noch den spekulativen, worunter gelegentlich
auch die Geisteswissenschaften fallen. Das war schon mal anders. Ungefähr vor
150 Jahren. Da war der Optimismus noch groß und die Vertreter der
post-aufklärerischen Naturwissenschaften glaubten frohgemut, dass man alles
wissen und alles erklären kann. Man muss halt nur die Welt genau vermessen. Und
die meisten haben es ihnen geglaubt.
Als das 19. Jahrhundert sich
dem Ende zuneigte, war es mit dem Optimismus vorbei und eine Sinnkrise
erschütterte besonders die erfolgsverwöhnten deutschen Akademien. Ein kluger
Kopf wie Heinrich Rickert klagte über die schreckliche „Mannigfaltigkeit“ und
dass man bestenfalls noch kleine Ausschnitte der Wirklichkeit erkennen könne.
So weit war es also gekommen.
Das Buch: Steilpass für eine Verfilmung
Vor diesem Hintergrund war
Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ vor sechs Jahren nicht nur ein
spannendes, sondern auch ein listiges Buch. Kehlmann schilderte die
Erfolgsbiografien des genialen Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des
berühmten Naturforschern Alexander von Humboldt nicht als systematischen
Wettstreit der beiden, sondern eher als satirische Studie zweier Männer mit
Ecken und Kanten: Gauß als Hochbegabten und zunehmend misanthropisch
veranlagten Grantler hart an der Grenze des sozialen Autismus; von Humboldt als
weltoffenen und leicht narzisstischen Überflieger, ein Mann im Gefühlsgewitter
preußischer Prüderie und unterdrückter Homosexualität. Und wenn sie sich im
Buch dann endlich treffen, weiß man nicht so recht, ob sie sich etwas
mitzuteilen haben, was der Nachwelt überliefert werden sollte.
Ja, ein wenig
Wissenschaftstheorie wird ausgetauscht, Gauß ist Anti-Kantianer und ein
Visionär der nicht-euklidischen Geometrie, der bereits ahnt, und das ziemlich
genau, was Einstein 100 Jahre später beweisen wird, Humboldt wandelt dagegen
auf den Spuren des Königsberger Philosophen und feiert dessen Vernunftkritik
wohl auch als Triumph der eigenen.
Kehlmann selbst hat dies
eine „satirische Auseinandersetzung mit dem, was es heißt, deutsch zu sein“
beschrieben, aber auch bedauert, dass das Buch als Beschreibung zweier
schrulliger Leute missverstanden wurde, stecke doch in dieser Schrulligkeit
eine gehörige Portion Ideologiekritik.
Kehlmann hat für dieses
Unterfangen einen leicht distanzierten Stil gefunden: seine Helden und
überhaupt alle Figuren des Buchs lässt er in indirekter Rede parlieren und mit
dem Psychologisieren hielt der Autor Kehlmann sich auch zurück. Dafür erzählt
er in einer bestechend visualisierenden Erzählsprache, sehr
handlungsorientiert, sodass der Leser immer Bilder im Kopf hat. Das ist natürlich
ein Steilpass für eine Romanverfilmung.
Merkwürdiger Revisionismus
Erstaunlicherweise hat sich
Detlev Buck der Sache angenommen. Und was ungewöhnlich ist: der Autor hat
mitgemacht. Daniel Kehlmann hat nicht nur am Drehbuch mitgearbeitet, er zitiert
auch als Off-Erzähler seine eigene Vorlage. Das fängt immerhin ab und zu den
Geist des Buches ein.
Nun ist das mit Adaptionen
für’s Kino so eine Sache. Häufig reagiert die deutsche Kritik genervt, das war
schon bei Hans W. Geißendörfers „Zauberberg“ so (1982, sehr frei nach Thomas
Mann) und in jüngster Vergangenheit gab es mit der Verfilmung von Bernhard
Schlinks „Der Vorleser“ reichlich Ärger, wobei die Verfilmung von Stephen
Daldry (2008) sogar die Frage auslöste, ob es nicht sogar die Kinofassung sei,
die rückwirkend die wirklichen
Schwächen des Buches aufdeckte. Das war schon literaturkritischer
Revisionismus.
Ähnlich widerfährt es jetzt
Daniel Kehlmann. Die WELT konstatierte hämisch, nachdem die Schwächen des Films
zunächst Regisseur Detlev Buck zugeschrieben worden waren: „Nur: Leider fragt man sich jetzt doch, ob das vielleicht auch das
Niveau von Daniel Kehlmann ist. Jetzt erstmals nimmt man nämlich wahr, wie er
sich die Geschichte zurechtbiegt.“
Gemeint ist nicht die
Geschichte, die das Buch und der Film erzählen, gemeint ist die deutsche
Geschichte, die vom Autor als rückständig-autoritäre denunziert wird. Das ist
schäbig und eine Umdeutung der jüngeren Literaturgeschichte. Und es wirft die Frage
auf, ob denn alle Rezensenten, die Daniel Kehlmann über den grünen Klee gelobt
haben, möglicherweise tumbe Toren gewesen sind, die der Autor am Nasenring
durch den literarischen Zoo geschleift hat.
Nein, so schlimm ist denn
doch nicht. Kehlmanns Buch ist, und davon bin ich überzeugt, ein großer Wurf.
Der Film ist es nicht. Buck/Kehlmann erzählen natürlich viele Szenen des Buchs nach und es ist keineswegs durchgehend schlecht gemacht, was man da in 3 D zu sehen bekommt. Buck hat ein sicheres Gespür für das Arrangieren der Szenen, und das gilt auch für den Benefit, den man als Zuschauer durch die Räumlichkeit der dritten Dimension erhält. Und unterhaltsam ist der Film auf gewisse Weise auch, aber mit zunehmender Spieldauer legt sich dann doch eine lähmende Gleichgültigkeit und eine ermüdende Langeweile über das Leinwandspektakel.
Der Film ist es nicht. Buck/Kehlmann erzählen natürlich viele Szenen des Buchs nach und es ist keineswegs durchgehend schlecht gemacht, was man da in 3 D zu sehen bekommt. Buck hat ein sicheres Gespür für das Arrangieren der Szenen, und das gilt auch für den Benefit, den man als Zuschauer durch die Räumlichkeit der dritten Dimension erhält. Und unterhaltsam ist der Film auf gewisse Weise auch, aber mit zunehmender Spieldauer legt sich dann doch eine lähmende Gleichgültigkeit und eine ermüdende Langeweile über das Leinwandspektakel.
Alles muss lustig sein
Ich weiß nicht, ob dies auf
das Konto von Detlev Buck geht oder ob Daniel Kehlmann ebenfalls von allen guten
Geistern verlassen wurde, aber die „Die Vermessung der Welt“ präsentiert sich
wie ein Film unter Zwang. Dem Zwang, alles unterhaltsam präsentieren zu
müssen und nahezu alles, was intellektuell spannend sein könnte, gnadenlos
abzuschleifen.
Drastisches Beispiel ist
Gauß‘ Besuch bei Kant. Der junge Mathematiker hat gerade sein Werk Disquisitiones
Arithmeticae beendet und will dem großen Vorreiter der Vernunftkritik
seine Erkenntnisse vortragen. Kants Diener Lampe lässt ihn nur zögerlich
eintreten. Gauß erzählt Kant allerlei und Kehlmann fasst alles elegant auf
etwas mehr als einer Seite zusammen: Gauß’ Kritik an Kants Anschauungsformen,
die Kritik der euklidischen Geometrie und dass der Raum „faltig, gekrümmt und
sehr seltsam“ sei. Und endlich jemand, der ihn versteht, wo doch alle anderen so
langsam denken. Doch es kommt anders: „Der Lampe soll Wurst kaufen, sagte Kant.
Wurst und Sterne. Soll er auch kaufen.“ Kant ist zu dement, um die Gaußschen
Ausführungen über nicht-euklidische Geometrie zu verstehen.
Buck rafft die Ausführung
von Gauß im Off zusammen, lässt Kehlmann ein wenig erzählen und arbeitet sich
zielstrebig zur Pointe vor. Und die führt Kant als lachhaftes Würstchen vor. Das
Buch setzt hingegen auf Distanz: Kehlmann lässt alles unkommentiert stehen, er
schaut auch nicht allwissend in den Kopf von Gauß und berichtet deshalb auch nicht
von dessen Gefühlen und Gedanken.
So, und das macht eben den
Unterschied aus, entsteht auch anderen Stellen des Buches eine melancholische
Stimmung: Gauß und Humboldt sind zwar irgendwie Besessene, aber das im
Bewusstsein einer Deplatziertheit in ihrer Zeit – sie sind allen weit voraus, nur
können sie das mit keinem kommunizieren. In Bucks und Kehlmanns Version ist für
diese Textur plötzlich kein Platz. Die Pointe muss sitzen, alles muss lustig
sein. Was sich Kehlmann dabei als zweifacher Autor gedacht hat, bleibt offen
gestanden ein Rätsel
Vom Erfinden und Weglassen
Nun muss man sich bei
Literaturverfilmungen nicht immer auf einen akribischen Abgleich zwischen Buch
und Film einlassen. Gute Verfilmungen lassen die Vorlage hinter sich und finden
eine eigene Sprache. Schlechte Verfilmungen können nicht so einfach ausweichen
– ihr Misslingen führt fast zwangsläufig zum Gelungenen zurück, das man schon
kennen sollte, wenn man ins Kino geht.
Andererseits geht es dann
auch ungerührt so weiter. Wenn Gauß als Knabe beim Herzog von Braunschweig als
Rechengenie eingeführt wird, um ein Stipendium zu erbitten, gerät die Szene
(natürlich anders als im Buch) zur Groteske: der Herzog ist ein Kretin, am
Tisch sitzen mongoloide Kinder. Tolle Pointe, irgendwie wohl als
Schenkelklopfer gedacht.
Dann erfindet der Film einen
preußischer Offizier hinzu, der pausenlos brüllt und ordentlich die Klischees
bedient, die man so im Kopf hat. Im Buch lernt der etwas ältere Gauß auch einen
Offizier kennen, aber als der über Bonaparte ablästert, fragt Gauß nur: Bitte
wer? So kann man mit zwei Worten eine Figur auf den Punkt bringen.
Natürlich springt auch der
Film in einer Parallelmontage zwischen Gauß und Humboldt hin und her. Das übersetzt
streckenweise gelungen die beiden Geistesgröße in plakative Bilder: Gauß ist
der Schreibtischtäter, der nur ein Blatt Papier benötigt oder zumindest im
eigenen Land bleibt, wenn er misst, was es dort zu messen gibt. Humboldt ist dagegen
der kühne Forscher, den es in den Amazonas zieht und der mit seinem Kameraden,
dem französischen Arzt Bonpland, Proben, Tiere und notfalls auch ohne Mitgefühl
Mumien einsammelt, der Menschenfresser besucht und höchste Berge besteigt.
Buck zeigt uns schöne Bilder
und das sieht auch nicht so aus, als seien zwei wissenschaftlich Touristen am
Werke. Man bekommt schon mit, was von Humboldt antreibt. Aber auch hier wird
hinzuerfunden und, was schlimmer wiegt, weggelassen, was die Stimmung trübt.
Während Kehlmann sehr diskret die sexuelle Ausrichtung seines Helden skizziert
und das Ganze in einer atemberaubenden Szene kulminieren lässt, in der Humboldt
nachts einen Indianerjungen mit seinen Stiefeln bewusstlos tritt, nachdem dieser
sich in möglicherweise auffordernder Absicht neben ihn gelegt hat, verschwindet
diese Szene –honi soit qui mal y pense – natürlich aus dem Film. So etwas ist
keine Pointe, das ist auch nicht lustig.
„Es ist einer der radikalen Grundirrtümer der Medienwelt unserer Tage, dass es für Dinge mit Niveau und Anspruch kein Publikum gäbe. Das ist ein Aberglauben der Medien- und Verlagsleute“ (Daniel Kehlmann)
Und was ist der Film nun?
Eine Militär- und Kostümklamotte?
Leider ja, nicht immer, aber
dann doch mit zunehmender Dauer. „Die Vermessung der Welt“ ist ein weiteres lästiges
Vehikel der deutschen Komödienklamotte, die sich besonders bei der Darstellung
Alexander von Humboldts die Lieschen Müller-Perspektive vom weltfremden
Wissenschaftler zu eigen macht. Als Humboldt moralisch entrüstet auf einem
südamerikanischen Sklavenmarkt die armen Farbigen freikauft, muss er erleben,
dass diese nicht wissen, was sie anfangen sollen mit ihrer Freiheit.
So stellt man sich wohl ein Genie vor: lebensuntauglich, spleenig und obskur. Dass dies eine unglaublich traurige Szene ist, das lässt Buck von seinen Darstellern nicht ausspielen. Das satirische Potential, das Kehlmann besonders bei der Figur des Humboldt vermutete, bleibt liegen, denn dazu würde auch der eine oder andere ernste Moment benötigt.
So stellt man sich wohl ein Genie vor: lebensuntauglich, spleenig und obskur. Dass dies eine unglaublich traurige Szene ist, das lässt Buck von seinen Darstellern nicht ausspielen. Das satirische Potential, das Kehlmann besonders bei der Figur des Humboldt vermutete, bleibt liegen, denn dazu würde auch der eine oder andere ernste Moment benötigt.
Es wirkt beinahe gehässig,
wie der Film die Figuren aufs Groteske herunterbricht. Florian David Fitz
(„Vincent will Meer“) kommt als Gauß dabei noch ganz passabel weg, der etwas
unbekanntere Albrecht Schuch muss den Humboldt als Witzfigur geben, die – natürlich
– auch Darwins Theorien für abwegig hält. Das ist sogar historisch verbürgt,
aber in der Erzählung kommt es halt aufs Timing an.
Und während in Kehlmanns Buch nicht nur gelegentlich eine melancholische und leicht depressive Stimmung durchschimmert, tilgt die Verfilmung alles Ernste aus der Geschichte.
Und während in Kehlmanns Buch nicht nur gelegentlich eine melancholische und leicht depressive Stimmung durchschimmert, tilgt die Verfilmung alles Ernste aus der Geschichte.
Alles ist so angelegt, und
das gilt halt für die Lieschen Müller-Perspektive, dass es wie ein Witz ist,
den man sich lachend erzählt, wenn es um die Wissenschaft geht: irgendwie nicht
von dieser Welt und wem nütze sie schon. Wo alle Narren zu sein scheinen,
müssen’s halt auch die sein, die garantiert keine sind.
Inwieweit diese Perspektive dem
Publikum anti-intellektuelle Ignoranz unterstellt und womöglich auch auf diese setzt
und ob dies von spießigen Vorurteilen und muffigen Vorstellungen über deutschen
Humor begleitet wird, soll der Zuschauer entscheiden. Dass er in „Die
Vermessung der Welt“ von den Machern am Nasenring herumgeführt wird, das wird
er hoffentlich spüren.
Noten: Klawer = 3, BigDoc = 3,5
Kritiken:
„Ohne Ausrichtung, Ziel, Sinngehalt, im Wesentlichen
ohne alles, stampfen Gauß und Humboldt in Parallelhandlungen durch steife
Kulissen und hergerichtete Locations von einem Fragezeichenmoment zum
nächsten...Buck-typische Titten und Ärsche sowie ein nerviger auktorialer
Erzähler vervollständigen den Albtraum...Der Rest ist eine Totgeburt von Film,
ein unerklärliches, sprach- und fassungslos machendes Film-Etwas,
Zelluloid-Ding, Fördergelder-Trash-Gebräu, das einen hinter der 3-D-Brille vor
Schamesröte die Augen aushöhlt“ (Rajko Burchardt, gamona.de).
„Überwiegend
... sieht "Die Vermessung der Welt" aus, als hätte man die einst
irgendwie offene, unvermessene Welt durch rinderwahnsinnige Gelatine hindurch
gefilmt. Wer das für Ironie hält, dem sollten eigentlich die Augenbrauen
festfrieren“ (Bert Rebhandl, taz)
„Die Grobschlächtigkeit ist das Verblüffendste an
dieser Verfilmung, immerhin stammt das Drehbuch von Kehlmann selbst. Der hat die
süffisante Ironie der indirekten Rede bruchlos in Buck’sche Brachialkomik
überführt. Humboldt und Gauß sind bei Buck, jeder auf seine Weise, Deppen im
Namen der Wissenschaft“ (Andreas Busche, in: Der Freitag).
„Die
Leistungen, die Gauß und Humboldt allerdings tatsächlich zu großen Menschen
gemacht haben - ihre Messungen und Berechnungen, und mehr noch die Formeln und
Beweise - haben allerdings das Problem, dass sie sich leider kaum als Anekdoten
kolportieren lassen, auch wenn das manchmal kurz versucht wird“ (Jan
Füchtjohann, in: Süddeutsche Zeitung).
„Kehlmann
hat am Drehbuch mitgearbeitet. Aber herausgekommen ist dann doch mehr Buck als
Kehlmann.
Die Vermessung der Welt wirkt vom Witz her wie eine Rückkehr zu Bucks Anfangstagen – nur grobhumoriger. Understatement ist nicht die Sache dieses Filmes, sondern die, um es vorsichtig zu formulieren, Überspitzung. ... Witzig ist anderswo. Die Ironie regiert dann in den aus dem Off von Kehlmann vorgelesenen Passagen aus seinem Roman“ (Rudolf Worschech, in: epd-Film).
Die Vermessung der Welt wirkt vom Witz her wie eine Rückkehr zu Bucks Anfangstagen – nur grobhumoriger. Understatement ist nicht die Sache dieses Filmes, sondern die, um es vorsichtig zu formulieren, Überspitzung. ... Witzig ist anderswo. Die Ironie regiert dann in den aus dem Off von Kehlmann vorgelesenen Passagen aus seinem Roman“ (Rudolf Worschech, in: epd-Film).
„Zwei
Kostümgreise schlurfen durch die Untiefe des Raums. Statt eines Showdowns
serviert der Film einen toten Hund. Und Daniel Kehlmann gibt aus dem Off seine
Erzählerstimme dazu ... “Die Vermessung der Welt“ zeigt in ernüchternder
Deutlichkeit, wo der deutsche Film im Augenblick steht: zwischen der ererbten
Sehnsucht, aus großen Büchern große Filme zu machen, und der neuen Lust am
hochgezüchteten Spektakel“ (Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine).