Samstag, 28. Mai 2022

Night Sky – umstrittenes Sci-Fi-Highlight von Amazon Studios


„Night Sky“ ist eine Geschichte ohne literarische Vorlage. Das ist ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher ist es, zwei betagte Senioren in den Mittelpunkt einer Genreserie zu stellen. Sissy Spacek (Oscar für „Coal Miner’s Daughter
, 1980) und J.K. Simmons (Oscar für „Whiplash”, 2015) sind allerdings derartige Schwergewichte in der Darstellerriege, dass man einiges erwarten durfte.
Trotzdem durfte man skeptisch sein. „Night Sky“ ist nicht nur Drama, sondern auch Science-Fiction ist und da erwarten jüngere Zuschauer physisch omnipräsente Darsteller wie Tom Cruise. Die sehen jung aus, sind aber tatsächlich schon ziemlich alt oder wollen es einfach nicht werden. Gefährliche Stunts gab es von Spacek und Simmons daher nicht zu sehen, dafür war die Hauptdarstellerin mit dem Rollstuhl unterwegs. Aber am Ende wird sie einen unwirtlichen Planeten betreten, der viele Lichtjahre entfernt ist. Und das ohne schützenden Raumanzug. Allein wegen dieser mutigen Schlussszene sollte man bei der Stange bleiben und einer Serie eine Chance geben, die sowohl als Charakterdrama als auch als originelle Science-Fiction ziemlich gut funktioniert.

Keine Aliens, keine Monster

„Night Sky“ ist eine Serie, die ein Genre ankündigt, um dann in die existentiellen Untiefen familiärer Dramen vorzudringen. In „Outer Range“ lockte ein geheimnisvolles Raum-Zeit-Portal den Zuschauer auf die Fährte eines Science-Fiction-Plots, während sich der Kern der Geschichte dann um die Vertuschung eines Totschlags drehte. Und so erzählte Brian Watkins Serie von einem Crime Plot, der die schon lange lange schwelende Konflikte in einer Viehzüchter-Familie aufdeckte - und streckenweise sehr skurril mit einer Prise Science-Fiction daherkam.
 Das wurde von der Kritik gefeiert, aber das geheimnisvolle Loch auf einer entlegenen Weidefläche blieb genauso so mysteriös wie die Motive der Akteure, sodass der visuell spektakuläre Cliffhanger mehr vernebelte als offenlegte. „Outer Range“ blieb mit einem vorzüglichen Cast ein vorzüglich gespieltes psychologisches Familiendrama, das so wenig wie möglich preisgeben wollte und dass sich am Ende darauf verließ, dass es zum einen eine weitere Staffel gibt und zum anderen der Zuschauer bei der Stange bleibt, um zu erfahren, warum am Ende riesige Bisonherden aus dem Raum-Zeit-Portal eindringen und durch die Prärie rennen. Vom Hocker riss dies nicht.
Showrunner Holden Miller, der zusammen Daniel C. Connolly auch die meisten Skripts geschrieben hat, präsentiert in „Night Sky“ zunächst ein ähnliche Erzählstrategie. Die acht Episoden erzählen von einem Portal, das eine Geheimnis von Franklin York (J.K. Simmons) und seiner Frau Irene (Sissy Spacek) ist und auch bleiben soll. Über 800-mal haben die beiden das tief in ihrem Keller versteckte Mysterium aufgesucht, um einen Raumsprung in eine ihnen völlig unbekannte Region des Universums vorzunehmen. Dort machen sie es sich in einem Raum gemütlich, durch dessen Panoramafenster sie auf die verwüstete Oberfläche eines Planeten schauen, über der ein riesiger Mond oder vielleicht auch ein Nachbarplanet schwebt. Mehr ist nie passiert. Keine Aliens, keine Monster.

In „Night Sky“ scheint das Portal also auch nur ein McGuffin zu sein, denn Miller und Connolly nehmen sich est einmal viel Zeit, um über ihre betagten Hauptfiguren zu erzählen. Bleiben auf der Zielgerade des Lebens nur noch schöne oder tragische Erinnerungen oder gibt es ein Leben vor dem Tod? 
Was bleibt von der Liebe übrig, wenn man alt und hinfällig geworden ist?
„To the Stars“, die erste Episode der Amazon-Serie, erinnert daher sehr stark an Michael Hanekes „Liebe“ (2012). Der österreichische Regisseur gewann mit seinem Film in Cannes die Goldene Palme, weil er mit knüppelhartem Realismus den körperlichen Verfall einer 80-jährigen Frau (Emmanuelle Riva) dokumentierte, deren Mann (Jean-Louis Trintignant) sie hingebungsvoll pflegt und am Ende in ihrem Bett mit dem Kopfkissen erstickt. 

Miller und Connolly sind nicht ganz so schonungslos, aber auch „Night Sky“ besitzt einen beklemmenden Realismus, an dem man schwer zu kauen hat. Denn auch Franklin und Irene durchleben ihren fortschreitenden Verfall trotz ihres Geheimnisses als finale existentielle Krise. Irene ist nach einem schweren Sturz überwiegend auf einen Rollstuhl angewiesen und die 73-jährige Sissy Spacek („Badlands“, Carrie“, „JFK“) spielt die ehemalige Englisch-Lehrerin so fragil, dass man sich sofort in Hanekes Film versetzt fühlt. Der 67-jährige J.K. Simmons verkörpert den ehemaligen Schreiner deutlich robuster, aber Franklins zunehmende Vergesslichkeit deutet nichts Gutes an, eine Schwäche, die Simmons grandios hinter der Fassade einer pragmatischen Entschlossenheit versteckt. 

Franklin wünscht sich und seiner Frau, dass sie 100 Jahre alt werden, aber beide wissen, dass dies nicht geschehen wird. Ihre Enkelin Denise (Kiah McKirnan) will die beiden Alten am liebsten im Altenheim unterbringen, aber Irene erfährt beim Besuch einer schwer dementen Freundin auf erschütternde Weise, wie so etwas ausgehen wird. Lieber will sie die Geheimnisse des Portals ergründen, selbst wenn sie das ihr Leben kostet.

So gesehen ist „To the Stars“ ein deprimierender, aber exzellent von Spacek und Simmons gespielter Staffel-Opener mit einer ziemlich ehrlichen und authentischen Grundierung. Sie entwickelt dank der überwältigenden Performance ihrer Hauptdarsteller und einem langsamen Pacing eine Intensität, wie man sie lange nicht gesehen hat. Anders gesagt: die erste Episode sorgt für gewaltige Vorschusslorbeeren.

Entfremdung und Desillusionierung

Bei der Genauigkeit bei der Charakterentwicklung kann die Serie also punkten. Aber meint sie es auch mit dem Sci-Fi-Genre ernst?
Dass „Night Sky“ auch als Genregeschichte stringent erzählt wird, findet man erst nach den ersten drei Episoden heraus. Franklin findet zuvor im Portal einen jungen Mann, der sich Jude nennt und angeblich unter Gedächtnisverlust leidet. Allerdings zeigen einige Flashbacks, dass Jude (Chai Hansen) durch das Portal geflohen ist, dabei einen Verfolger tötete und nun auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ist. Während Franklin zunehmend misstrauischer auf den höflichen und geheimnisvollen Fremden reagiert, nistet der sich bei den Yorks ein und gewinnt Irenes Vertrauen. 

Dies wirft einen desillusionierten Blick auf das Verhältnis von Franklin und seiner Frau, die vor vielen Jahren ihren Sohn durch Suizid verloren. Solange Franklin und Irene alleine lebten, stimmte die Balance in ihrer Beziehung. Als Irene ihre Mobilität verlor, konnte Franklin seine Beschützerrolle uneingeschränkt ausfüllen. Mit dem Auftauchen des Fremden zerfällt diese Rolle. Irene lebt spürbar auf, kann plötzlich ohne Hilfsmittel gehen und fährt sogar Auto. 
Franklin steht nicht mehr im Mittelpunkt und der schleichende Prozess der Entfremdung findet seinen Höhepunkt, als Franklin im Müll einen alten Abschiedsbrief seiner Frau findet. Seine zu diesem Zeitpunkt suizidale Frau wollte ihn allein zurücklassen – Franklin hätte eine weitere Verlusterfahrung gedroht. Nun aber verschweigt Irene ihrem Mann die Erkenntnisse, die Irene und Jude verbinden. Der scheint mehr über das Portal zu wissen, als die beiden Alten bislang herausgefunden haben. Frustriert wendet sich Franklin sogar seinem verhassten Nachbarn Byron (Adam Bartley) zu, einem gescheiterten Ingenieur, der zuvor wie besessen die Yorks ausspionierte und schließlich auch das Portal entdeckt.

Irene und Franklin werden durch Jude an die Grenzen ihrer Sinnsuche geführt. Sie kann von ihnen nicht mehr ohne Weiteres bewältigt werden, nachdem die Regeln ihrer Beziehung von Irene ausgehebelt wurden. Allen Liebesschüwren zum Trotz. Michael Haneke hätte dies härter und unerträglicher erzählt, aber auch „Night Sky“ zwingt den Zuschauer zu einer Reflexion über das Altwerden, um die er nicht gebeten hat. Und allein das macht die Serie zu einem Solitär.

Aber es gibt eine weitere Geschichte, in der das intime Familiendrama endgültig mit dem Geheimnis des Raum-Portals verknüpft wird. Und zwar in einer Parallelhandlung, die in Argentinien beginnt. Dort züchten Stella (Julieta Zylberberg) und ihre jugendliche Tochter Toni (Rocío Hernández) fernab der Zivilisation Lamas. Doch als der zynische „Tall Man“ Cornelius (Piotr Adamczyk) auftaucht, zerfällt diese Fassade. Cornelius erteilt Stella einen neuen Auftrag und Toni lernt nicht nur das Raum-Zeit-Portal in der alten Kapelle der Farm kennen, sondern muss fassungslos feststellen, dass ihre Mutter das Mitglied einer sektenähnlichen Geheimorganisation ist, den „Wächtern“. Diese existieren seit Generationen und gehen auf der Suche nach neuen Portalen skrupellos vor. Stella und Toni beamen sich durch das Portal nach Newark nahe New York und zusammen mit einem Mitglied der Sekte beginnt eine mysteriöse Suche, die sich immer mehr zu einer brutalen Tour de Force entwickelt und einige Menschen das Leben kostet.
Die Spannungskurve von „Night Sky“ nimmt im Mittelteil ziemlich viel Fahrt auf. Toni erfährt nicht nur, dass ihre Mutter nicht die ist, die sie zu sein schien, sondern auch, dass auch sie wie ihre Mutter rituell in die Sekte aufgenommen werden soll. Die Entfremdung zwischen den beiden Frauen nimmt spürbar zu.

Holden Miller und Daniel C. Connolly heizen dabei ziemlich methodisch die Spannungskurve an. Fast alle Figuren in „Night Sky“ werden erst auseinandergenommen und dann neu zusammengesetzt. Dies geschieht nicht nur mit Irene und Franklin, sondern auch mit Stella und Toni und später auch mit Byron. Eine Altenpflegerin entpuppt sich als Kleptomanin und Denise wirft ihr Studium hin, weil sie sich entfremdet fühlt. De- und Rekonstruktionen, bei denen der Zuschauer gelegentlich kräftig an der Nase herumgeführt wird. Wer zum Beispiel vermutet hatte, dass Stella und ihre Tochter zu den „Guten“ gehören, erkennt nun, dass Stella eine gefährliche Killerin ist und einen Mordauftrag angenommen hat. Sie soll einen „Abtrünnigen“ liquidieren – und dies ist Jude.
Während für Toni die eigene Mutter zu einem Rätsel wird, zeigen einige Flashbacks, dass Stella als Kind entsetzt zusehen musste, wie ihr Vater Epi (Jeff Torres) eine „Abtrünnige“ erschoss. Nun schwafelt sie mit religiösem Eifer von Gott und einem „Glauben“, ohne den man nicht leben könne. Und für den man notfalls töten muss. Auch eine Dekonstruktion, aber nur so kann man klischeefrei davon erzählen, wie das Gift einer religiös verbrämten Ideologie und ihr totalitärer Wahrheitsanspruch sich in Menschen hineinfressen kann. Von Gut-/Böse-Schemata muss sich der Zuschauer aber trennen.

Die Serie ist ein Balanceakt

Dass im letzten Drittel die Serie Fahrt aufnimmt und zunehmend actionreicher wird, liegt auch an der Vielzahl der Themen, die zum Teil nur kurz angerissen werden. Das gelingt nicht immer, einige Handlungsvolten wirken zudem konstruiert. Etwa wenn Byron im Internet (!) das Faksimile eines argentinischen Missionars findet, der als bereits im Jahre 1723 das Portal beschrieb. Wer stellt so etwas online und wer glaubt, darauf eine Antwort zu erhalten?

Auch die Männerfreundschaft, die sich zwischen Franklin und Byron entwickelt, ist zunächst nicht sonderlich glaubwürdig. Dass sich ausgerechnet der nervige Loser Byron, der sozial völlig inkompatibel ist, zu einem loyalen Sympathieträger entwickelt, wird aber zunehmend ein interessanter Twist. Da die Serienmacher ihre Figuren ohnehin um 180 Grad drehen, hat diese Byrons Verwandlung wenigstens Methode. Und schließlich ist er es, der sich mutig als Erster in einem von Franklin konstruierten Raumanzug auf die Oberfläche des fremden Planeten begibt – und dann spurlos verschwindet.

Spätestens, wenn Irene und Franklin wieder zusammenfinden und zu „ihrem“ Planeten zurückkehren, um Byron zu retten, erhält „Night Sky“ eine versöhnliche Tonalität. Der Ehefrieden ist wiederhergestellt und man hat eine Geschichte mit zwei herausragenden Darstellern gesehen, die selten langweilig wurde. Ein nuanciert gespieltes Drama, das sich viel Zeit für die Charakterentwicklung genommen hat.
Aber „Night Sky“ will auch Science-Fiction sein und sorgte dabei auf originelle Weise für Spannung. Allerdings ist die Amazon-Serie in den letzten beiden Episoden ein gewagter Balanceakt auf dünnem Seil. Am Ende werden mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben. Welche Absichten verfolgen die „Wächter“ und welche Rolle spielt die von Hannah (Sonya Walger) geführte Geheimorganisation, die urplötzlich auftaucht und offenbar die Wächter verfolgt? Bewachen die „Wächter“ möglicherweise eine uralte Alien-Technologie, die sie nicht verstanden haben, aber religiös interpretieren? Was erwartet Jude und Denise, die sich nach Bangkok beamen? Was ist mit Byron geschehen?

Fragen, die nur von einer weiteren Staffel beantwortet werden können. Aber von der ist aktuell nicht die Rede. So ist es durchaus möglich, dass Miller und Connolly die Serie mit einer überdrehten Cliffhanger-Strategie vor die Wand gefahren haben, weil Amazon das Projekt einstellt, obwohl
„Night Sky“ das Potential für mindestens eine weitere Staffel besitzt.
Es wäre nicht das erste Mal, dass der überhitzte Serienmarkt eines seiner Produkte abrupt enden lässt. Auf dem amerikanischen Markt hat „Night Sky“ bei Metacritic einen Score von 66% erreicht, in Deutschland war der Zuspruch eher zurückhaltend, was teilweise auch an den verheerenden Vorab-Kritiken (s. Nachtrag) liegen dürfte, die in den User-Foren prompt bestätigt wurden.

So bleibt unterm Strich ein herausragend gefilmte Genreserie mit ordentlichen Special Effects und einem tollen Ensemble, bei dem nicht nur Sissy Spacek und J.K. Simmons überzeugend demonstrierten, warum sie immer noch zu den besten amerikanischen Darstellern gehören. Zeitweilig ist
„Night Sky“ sogar großes Drama-Kino, auf jeden Fall aber eine Serie, die Aufmerksamkeit verdient.

Nachtrag

Es hinterlässt nicht immer einen guten Eindruck beim Leser, wenn ein Rezensent andere Rezensionen aufs Korn nimmt. „Night Sky“ hat eine kritische Auseinandersetzung allerdings verdient. Auch weil weil sich ein hektischer Zeitgeist breitmacht: Kritiken als Schnellschüsse. Offenbar wollen die Redakteure in einigen Medienportalen aus strategischen Gründen möglichst schnell ein neues Medienprodukt besprechen, obwohl jeder weiß, dass man damit bei Serien nichts als Bullshit produziert. Wenn man dann den Eindruck hat, dass die Kritikerkollegen nur die erste oder vielleicht auch noch die zweite Episode gesehen haben (Christopher Diekhaus besaß zumindest die Ehrlichkeit, dies offen einzuräumen), dann muss man sich nicht wundern, dass derartige Schellschüsse nicht informieren, sondern desinformieren – und schlicht und einfach Quatsch verbreiten.

Im Falle von „Night Sky“ wurde die Mär vom langsamen Erzähltempo verbreitet, Nebenrollen wurden als überflüssig bewertet, eine Parallelhandlung als unverständlich abqualifiziert und überhaupt sei die Serie eine „Alte Leute“-Drama und keine Science-Fiction. Das ist Clickbaiting. 

Und was passiert tatsächlich? Das Erzähltempo wird im letzten actionreichen Drittel höllisch schnell, die überflüssige Nebenrolle entpuppt sich als Haupttreffer und die kritisierte Nebenhandlung führt zum Kern der Geschichte - allerdings nicht zu Beginn, was ein Kritiker prompt bemängelte Dies würde den Zuschauer frustrieren, war zu lesen. Hallo, werden demnächst die Pointen einer Geschichte gleich am Anfang aufgedeckt – am besten mit einer Bedienungsanleitung? Sollten die Schreiber ihre Klientel etwa als ADHL-gepeinigte und durch Marvel-Fast Speed-Geschichten konditionierte Binge Viewer einschätzen? Wäre das so, sollten sie eigentlich wissen, dass sich die Zuschauer erst recht langweilen würden, wenn ihnen ein Erkläronkel erklärt, welchen Nährwert eine Parallelhandlung hat. Oder sie würden nach der ersten Episode wegswitchen.
Da die professionellen Filmkritiker (ich rede hier ausdrücklich von den großen Tageszeitungen, die aber gelegentlich nicht besser sind, was Vorab-Kritiken und Schnellschüsse betrifft) in Deutschland die Serie links liegen ließen, haben die kommerziellen und auf die Fans zugeschnittenen Online-Portale im Falle von „Night Sky“ die Deutungshoheit erhalten. Aber wenn das Clickbaiting zum Markenkern dieser Anbieter gehört, muss man sich nicht wundern, wenn auch Kinofilme nicht mehr vollständig gesehen werden und die „Kritiker“ mit wehenden Rockschößen demnächst nach der ersten Viertelstunde eines Film das Kino verlassen, um in der nächsten Kneipe ihre Kritik in den Laptop zu hacken.

Noten: BigDoc = 2,5

„Night Sky“ – USA 2022 - 8 Episoden - Idee: Holden Miller - Regie: Juan José Campanella, Philip Martin, Robert Pulcini, Shari Springer Berman, Sara Colangelo, Jessica Lowrey, Victoria Mahoney - Drehbuch: Holden Miller, Daniel C. Connolly, Allison Moore, Anne-Marie Hess, Ezra Claytan Daniels - Musik: Danny Bensi, Saunder Jurriaans - Kamera: Ashley Connor – D.: Sissy Spacek (Irene York), J. K. Simmons (Franklin York), Chai Hansen (Jude), Piotr Adamczyk („Tall Man“ Cornelius), Adam Bartley (Byron), Kiah McKirnan (Denise), Julieta Zylberberg (Stella), Rocío Hernández (Toni), Sonya Walger (Hannah).

Pressespiegel

„Diese Show ist betont langsam gestaltet. Dass kann man natürlich so definieren, dass sie sich Zeit nimmt, ihre Figuren vorzustellen. Das ist auch gut und innerhalb der ersten beiden Episoden vollkommen in Ordnung. Aber danach wird die Serie auch nicht schneller. Sie verharrt in diesem lähmend langsamen Erzählduktus.
Das wäre noch okay, wenn die Show genügend Material hätte, mit dem der Zuschauer bei der Stange gehalten wird, aber letztlich passiert auch in jeder Folge zu wenig. Im Grunde reicht die Geschichte für drei Folgen – ein etwas überlanger Film. Aber auf fast acht Stunden gedehnt, zieht sich das Ganze wie ein Kaugummi“
(Kinofans).


„There is an almost counter-cultural trend of slow-paced dramas in the last 10 years, and because it’s become a mannerism, and in many cases a copycat, they are mostly insufferable. (…) And yet, Night Sky is one that works. It’s a tribute to the synchronicity between the depth of the unsolved mystery and the similar depth of the two principal actors. They embody multitudes, and happily, those multitudes are a match—or near enough—for the indescribable universe they’ve been blessed to glimpse, but never fully understand” (Paste).