Samstag, 28. Juli 2007

Review 1: Catch A Fire

USA / Großbritannien / Südafrika 2006 - Regie: Phillip Noyce - Darsteller: Derek Luke (Patrick Chamusso), Tim Robbins (Nic Vos), Bonnie Henna, Mncedisi Shabangu, Robert Hobbs, Terry Pheto, Tumisho K. Masha - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 101 min.

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit: Patrick Chamusso wurde 1991 aufgrund einer allgemeinen Amnestie aus der Haft entlassen, nachdem er Anfang der 80er Jahre einen Bombenanschlag auf eine Ölraffinerie begangen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Chamusso Aktivist der ANC.
Der Film von Philip Noyce erzählt, wie Patrick nach einem terroristischen Anschlag unschuldig verhaftet wird und vom Sonderermittler Nic Vos massiv unter Druck gesetzt wird. Die Folge: aus dem an Politik kaum interessierten Farbigen wird ein militanter Gegner der Apartheid. Ein Lehrstück in Sachen Self-fulfilling Prophecy.
So nobel die politisch-pädagogische Botschaft letztlich auch ist: Noyce (The Quiet American, 2002) gelingt kein wirklich packender Film. Das liegt auch daran, dass sich „Catch A fire“ nicht wirklich mit der Frage auseinandersetzt, ob es einen „guten“ und einen „bösen“ Terrorismus gibt und was beide unterscheidet.
Genretechnisch ist der Film kaum mehr ist als ein konventioneller Thriller, was nicht schlecht sein muss, aber der Plot ist einfach zu stereotyp und vorhersehbar, um Spannung zu erzeugen: zu sehr scheint sich Noyce darauf verlassen zu haben, dass die Authentizität der Geschichte die etwas langweilige und biedere Inszenierung aufwiegt.
Ohne Tim Robbins, der seiner Figur ein sehr ambivalentes Charisma verleiht, wäre alles vermutlich noch schlimmer geworden. So aber gelingt es dem Film aber wenigstens anzudeuten, von welchen Ängsten die weiße Minderheit des Landes beherrscht wurde. Natürlich foltert der höfliche Vos nicht selbst. Irgendwie kommt einem dies vertraut vor.

Noten: keine