Samstag, 28. Juli 2007

Review 2: Déja-vu – Wettlauf gegen die Zeit

USA 2006 - Originaltitel: Déjà Vu - Regie: Tony Scott - Darsteller: Denzel Washington, Paula Patton, Val Kilmer, Jim Caviezel, Adam Goldberg, Erika Alexander, Elden Henson, Bruce Greenwood - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 126 min.

Denzel Washington macht immer Spaß, aber wenn man den Namen des Produzenten hört, kann man in der Regel den des Regisseurs vergessen – so lautet jedenfalls ein gängiges Kritiker-Vorurteil, denn Jerry Bruckheimer produziert High-End-Popcorn-Spektakel, in denen es immer richtig kracht und in denen kräftig zugelangt wird: u.a. „Beverly Hills Cop“ (1984), „Bad Boys – Harte Jungs“ (1995), „The Rock“ (1996), „Armageddon“ (1998), „Pearl Harbor“, „Black Hawk Down“ (2001), „Fluch der Karibik 1+2“ (2003, 2006). In all den Jahren, in denen Bruckheimer mit seinen Filmen 14 Mrd. Dollar umsetzte, hat mich einiges amüsiert, aber gut gefallen hat mir nur ein einziger Film: „Veronica Guerin“ (2003, Regie: Joel Schumacher) mit Cate Blanchett als „Die Journalistin“. Ein wirklich guter Polit-Thriller.
Insgesamt sollte man Bruckheimer aber nicht unterschätzen: im Bereich TV-Serien hat er mittlerweile eine Nase für clevere Jungs mit guten Konzepten entwickelt – so entstanden CSI samt allen Ablegern, aber auch „Close To Home“, „Without A Trace“ und die qualitativ hochwertige und ungewöhnlich innovative Serie „Cold Case“. Dort sind Déja-vus selten.

Déja-vus hat ATF-Agent Doug Carlin (Denzel Washington). Nach einem Anschlag auf eine Fähre in New Orleans wird er von einem FBI-Spezialteam und dessen Leiter (Val Kilmer) mit der Möglichkeit konfrontiert, mit einem speziellen Computersystem einen begrenzten Ausschnitt der jüngeren Vergangenheit in Echtzeit visuell darzustellen. Schritt für Schritt wird der Zusammenhang zwischen dem Mord an Claire (Paula Patton) und dem Anschlag immer deutlicher und – wen überrascht es – unser Held ist gezwungen, selbst in die Zeit zu reisen.

Tony Scott macht aus dem Ganzen einen leidlich konsumierbaren Film, der allerdings kaum den Weg ins Langzeitgedächtnis finden wird. Aber gut: für einen Abend reicht es.
Am erstaunlichsten fand ich, dass die Rolle des Bösewichts mit Jim Caviezel doch arg fehlbesetzt war: Caviezel hat Ende der 90er mit Terrence Malick und Ang Lee einige schöne Filme gemacht: „Der schmale Grat“ (1998) und „Ride With The Devil“ (1999), danach fiel er ohne eigenes Verschulden unangenehm in Mel Gibsons „Die Passion Christi“ (2004) auf. Déju-vu ist sicher nicht sein Karrierehöhepunkt, aber eine Katastrophe ist es auch nicht.
Noten: Klawer = 2,5, BigDoc = 3, Mr. Mendez = 3, Melonie = 3