Mittwoch, 15. April 2009

Knowing - Der Pressespiegel

Das Bayerische Fernsehen schreibt: "...Wem schon Nicolas Roegs Klassiker "Wenn die Gondeln Trauer tragen" Alpträume beschert haben, in dem zwei alte Damen unheimliche Dinge voraussagen, der wird nach "Knowing" erst recht kaum schlafen können... Auch wenn "Knowing" mit aufwendig inszenierten Actionszenen weitgehend dem Mainstram verhaftet ist, so ist es doch ein sehr bemerkenswerter Film, der entgegen Hollywood-Konventionen einmal kein Happy End vom Zaun bricht."

Critic.de bleibt skeptisch: "Zwischen Zufall und Determinismus bietet der Film keine Variationsmöglichkeiten an; dass ihm dabei die Möglichkeit, freien Willen zu denken, stillschweigend abhanden kommt, merkt er nicht einmal selbst. Stattdessen sucht Alex Proyas sein Heil am Schluss in kitschig aufgeblasenen Bildern von unschuldiger Natur und unschuldigen Kindern – so viel fauler Zauber lässt selbst jene positiven Eindrücke verblassen, die der Film zuvor hinterlassen hatte."

epd-Film macht neugierig: "Die Verknüpfung der Fifties, einer Hochzeit des Kalten Krieges, mit unserer Gegenwart ist unheimlich. Die Schreckensvisionen von damals scheinen sich jetzt, am »Ende der Geschichte« zu verwirklichen. Knowing ist ein morbider, furchterregender Film...".

Schnitt.de bleibt distanziert: "Als man sich schon fast daran gewöhnt und sich unter den Zuschauern gewähnt hatte, die jetzt nichts mehr überraschen kann, packt Proyas die Keule aus: In einer absolut indiskutablen, an Schmäh nicht zu überbietenden, unter der Last der eigenen Farbsättigung zusammenbrechenden letzten Einstellung nimmt er der bemüht wohlwollenden Rezensentin das letzte bißchen Verständnis."

Ungehalten reagiert der SPIEGEL: "Alex Proyas, Spezialist für Zukunftsvisionäres und Schöpfer düsterer Klassiker wie "The Crow" und "Dark City", liefert mit "Knowing" eine ambitionierte Desaster-Allegorie mit einem Stich Action und schafft beides: Einerseits fesselt er mit einem atmosphärischen Endzeitthriller um Zukunftsangst, Ausgeliefertsein und Hoffnung, mit philosophischen Fragen nach Vorbestimmtheit oder Zufälligkeit allen Geschehens. Doch er manövriert seinen Film auch als konfuses, zunehmend absurdes Mystery-Drama mit ordentlichen Spezialeffekten und dröhnendem Soundtrack in eine verkitschte Schlussapotheose: Zum bildkräftigen Finale treffen sich die Hauptpersonen und einige seit Filmbeginn meist ominös herumstehende bleiche Fremdlinge - eine messianische, leider auch alberne Begegnung."

Zuversichtlich stimmt Heise.de: "Proyas ist aber weise genug, seine Geschichte universell anzulegen, also ebenfalls Bezüge zu Philosophie, Szientismus und einem strikt rationalen Atheismus herzustellen. Damit reduziert er die Religion auf ein beliebiges soziales Phänomen unter vielen, die alle die gleichen Funktionen zu erfüllen haben. Ideologiekritische Vorwürfe müssen an Proyas' Film daher spätestens dann abprallen, wenn sie auf konkrete Normen zielen. Sonst bleibt nur die Kritik am positiven Ausweg aus einem gesellschaftlichen Nihilismus, den "Knowing" vorschlägt. Um den Film aber als Vertreter seines Mediums als gescheitert verstehen zu können, ist er in der Vielfalt seiner Mittel viel zu konsequent, klug und komplex."

Merke: Wenn es im Blätterwald so kräftig rauscht, dann kündigt sich in der Regel ein sehenswerter Film an!